Rudel empfängt Spitzenreiter 04.11.2016: Rudel empfängt Spitzenreiter
Die Aufgaben für das Löwenrudel sind derzeit nicht gerade die einfachsten. Die nächste lässt sich wohl am ehesten mit der Metapher des kleinen Davids gegen den übermächtigen Goliath zusammenfassen. Zu Gast in der Höhle der Löwen ist nämlich die Eintracht aus Hagen, ihres Zeichens Zweitligaabsteiger mit nahezu unverändertem Kader. Ein echter Brocken, den die Löwen da zu verdauen haben.
Am Samstagabend prallen in Ratingen zwei Welten aufeinander. Nicht nur, dass sich Rheinländer und Westfalen gegenüberstehen. Neben dem volksmündlich kolportierten Charakterunterschied ist es vor allem die Tabelle, die beide Teams kaum mehr voneinander trennen könnte. Der Gast aus Hagen ist das Topteam der Liga, mit etlichen Bundesligaakteuren und reinen Handballprofis bestückt und wird ein gehöriges Wort um den Aufstieg in das Bundesligaunterhaus mitreden. Acht Spiele, acht Siege – mehr geht nicht. Und beim Unternehmen Wiederaufstieg wollen sich die in grün-gelb antretenden Jungs von Coach Lars Hepp auch in Ratingen keine Blöße geben.
Einen Spieler auszumachen, der aus dem ohnehin starken Kollektiv herausragen würde, ist beinahe unmöglich. In Sebastian Schneider (Flensburg), Jens Reinarz (BHC) und Pavel Prokopec (Berlin, Essen) verfügt der VfL über gestandene Erstligaspieler. Akteure wie Simon Ciupinski oder Jan-Lars Gaubatz reihen sich ohne großen Qualitätsverlust in diese illustre Reihe ein und bestechen Woche für Woche mit ihrer individuellen Klasse. Ein besonderes Spiel wird das Duell allerdings für Tim Lindner, der nach seinen Einsätzen für die Junglöwen in der Jugendbundesliga und einem Gastspiel beim BHC 06 nun an seine alte Wirkungsstätte zurückkehrt.
Das Rudel steht seinerseits vor entscheidenden Wochen. Nach dem Duell gegen den Favoriten kommen Spiele gegen Teams aus der Tabellennachbarschaft. Doch zuerst ist der Löwenkampfgeist gefragt, der danach in die Triebfeder des Rudels darstellen soll. „Gegen Hagen wird es eine echte Hammeraufgabe, der wir uns aber in mehrfacher Hinsicht stellen. Voller Einsatz geht immer und den brauchen wir erst recht in unserer Situation. Wir haben nichts zu verlieren, gehen wir es also an“, sagt Simon Breuer. Im Hinterkopf wird er dabei haben, dass Arthur Giela nach seinem Handbruch langsam aber sicher wieder an das Team herangeführt wird und das Defensivpaket wieder zu alter Stärke findet. Ob Damian Janus wieder zur Verfügung steht, ist unsicher. Eine MRT-Untersuchung in der Wochenmitte soll Klarheit über die erlittene Verletzung geben.