Spielbericht: SG Ratingen – TV Korschenbroich 30:31 (18:15) 10.05.2015: Spielbericht: SG Ratingen – TV Korschenbroich 30:31 (18:15)
Premierensaison beendet: Das Löwenrudel schließt auf einem überragenden 8. Platz ab
Das war es nun. Die erste Drittligasaison der Vereinsgeschichte ist vorbei. Das letzte Spiel brachte zwar keine Punkte, das Löwenrudel schließt die Spielzeit aber auf einem kaum zu erwartenden achten Rang ab und übertrifft so die eigenen Erwartungen mehr als deutlich. Und so gehen Spieler und Trainerteam vollauf zufrieden in die wohlverdiente Handballpause.
Der letzte Spieltag der dritten Bundesliga West hatte es noch einmal in sich. Die Abstiegsfrage musste noch geklärt werden und in der Höhle der Löwen wurde der siebte Platz ausgespielt, der zur Teilnahme am kommenden DHB-Pokal berechtigt. Die haben die Löwen nun zwar verpasst, die Enttäuschung darüber war aber nur von äußerst kurzer Verweildauer. In einem spannenden Spiel, welches bis in die Schlusssekunden offen blieb, unterlag das Rudel denkbar knapp mit 30:31. Und auch dieses Ergebnis hat es sich, wieder einmal stark angeschlagene, erkämpft. Neben Arthur Giela und Dominic Kasal fiel unter der Woche auch Johann Oesterwind mit einem Hexenschuss verletzt aus und komplettierte das Fehlen der gesamten ersten Rückraumreihe.
Trotzdem starteten die Dumeklemmer gleich durch. Nach gut drei Minuten führten sie bereits mit 3:0 und wieder einmal zeigte Sebastian Bartmann mit zwei Treffern, das er nicht nur am Kreis eine wuchtige Erscheinung sein kann. Er begann erneut auf der Mitte und machte, wie schon in Lemgo, seine Sache sehr gut. Der TVK tat sich schwer den Einstieg zu finden und brauchte für sein erstes Tor über fünf Spielminuten, das bezeichnenderweise per Siebenmeter vom scheidenden Toptorschützen Marcel Görden erzielt wurde. Schnell zeigte sich, das beide Mannschaften so ihre Probleme mit dem Gegner hatten. Während die Löwen aus dem gebundenen Angriff den Gast vor kaum lösbare Aufgaben stellte, war es das schnelle Kontern der Korschenbroicher, welches nur selten unterbunden werden konnte. 10:10 hieß es nach noch nicht einmal 17 Minuten und bis zum Halbzeitpfiff hatten beide Teams schon 33 Tore erzielt. Beim Stande von 18:15 wurden die Seiten gewechselt, die Löwen hatten dem Gegner trotz aller Personalprobleme gezeigt, dass es auch heute keine Geschenke geben sollte.
Zurück auf der Platte zeigte sich schnell, wie der TVK gedachte die Partie zu drehen. Aus einer offensiven 5:1-Abwehrvariante beorderte Gästecoach Ronny Rogawska eine Manndeckung für René Zobel und zeitweise ließ der Däne sogar beide Halbpositionen eng decken. Die Löwen ließen sich hiervon zunächst nicht beeindrucken, bis zum 24:22 (41.) durch Ben Schütte hielten sie den Abstand und auch beim 28:26 (49.) durch René Zobel lagen die Vorteile noch im Rudel. Doch auch die zahlreichen Zuschauer spürten nun, dass es langsam aber sicher kritisch wurde. Angriffsaktionen wurden aufwändiger und ungenauer und in der Defensive gelang immer seltener das entscheidende Unterbrechungsfoul.
Der TVK glich aus (29:29, 54.) und in den Folgeminuten war es erst einmal vorbei mit dem Torewerfen. Knappe vier Minuten sollte es dauern, bis erneut die Gäste den Ball hinter die Linie bringen konnten. Henrik Schiffmann brachte seine Farben zum ersten mal an diesem Abend in Front, Mike Schulz egalisierte aber umgehend zum 30:30, eine knappe Minute war noch zu spielen. Der ebenfalls den Verein verlassende Christop Gelbke markierte 25 Sekunden vor Ultimo das 30:31, es blieb noch genug Zeit für die Löwen den Ausgleich zu erzielen. Als dann aber Zobel mit seinem Wurf im Block hängen blieb und Gästetorwart Benedikt Köss den Ball ins Toraus lenkte, war die Messe gelesen.
Natürlich überwog in den ersten Minuten nach Schlusspfiff die Enttäuschung im Rudel, derjenige der aber am Schnellsten den Fokus auf das Wesentliche legen konnte war Coach Richard Ratka: „Wir haben eine wirklich tolle Saison gespielt. Wenn man den Spielverlauf sieht ist das Ergebnis ärgerlich. Wenn man den Saisonverlauf sieht, und das ist viel wichtiger für uns, konnten wir allen Problemen zum Trotz nicht nur die Klasse halten, sondern haben unsere eigenen Erwartungen weit übertroffen. Darauf dürfen und können wir alle stolz sein.“
Denn im kommenden Jahr gibt es für das Löwenrudel wieder nur ein Ziel: Die Klassenzugehörigkeit zu bestätigen und möglichst Platz elf erreichen. Damit wären die Dumeklemmer voll im Soll und im eigens auferlegten Plan. Hiermit anfangen werden sie nach einer einwöchigen Pause bereits in Kürze. Denn dann bittet Ratka seine Jungs schon zur ersten Vorbereitungsphase auf eine weitere Spielzeit in der dritten Bundesliga.
Aufstellung SG: Stecken, Hoffend – Wittenberg, Müller, Janus (6), Zobel (7), Schütte (6/2), Schlierkamp, Schult, Bartmann (6), Schulz (4), Lenz (1), Helfrich