Spielbericht: HSG Krefeld – SG Ratingen 33:27 (14:17) 15.09.2014: Spielbericht: HSG Krefeld – SG Ratingen 33:27 (14:17)
Auch im dritten Saisonspiel gab es für das Löwenrudel keine Punkte. Bei der favorisierten HSG Krefeld wiederholte sich erneut das bekannte Szenario einer guten ersten Hälfte, die im zweiten Durchgang aber keine Fortführung finden will. So sprechen die Fakten eine klare Sprache: Mit 19:10 von der 31. bis zur 60. Spielminute reißt der Gastgeber das Ruder herum und schiebt sich zumindest bis zum kommenden Wochenende an die Tabellenspitze. Am anderen Ende verweilt unterdessen die SG, auf die am Samstag nun ein immens wichtiges Spiel zukommt.
Es war wie so oft in den letzten Wochen. In Teilen spielen die Löwen ansehnlichen und effektiven Handball, der sich auch in (Teil-)Ergebnissen widerspiegelt. Hieran hatte am späten Sonntagnachmittag auch Rekonvaleszent Dominic Kasal einen Anteil, auf dem sich aufbauen lässt. Der torgefährliche Mittelmann kommt nach seiner Knieverletzung immer besser in Form und bewies, dass er die Spielleitung an sich reißen kann. Neben ihm ließ Coach Ratka seine Stamm-Sieben beginnen. Schulz und Schütte auf Außen, Giela und Oesterwind auf den Halbpositionen sowie abwechselnd Bartmann und Janus am Kreis. Im Tor stand zunächst Mathis Stecken, dem der Einstieg in die Partie auch Dank seiner Vorderleute gut gelingen sollte.
Die HSG tat sich von Beginn an schwer mit der soliden 6:0-Abwehrformation des Rudels, über 1:4 (5.) und 6:10 (15.) legten die Löwen los wie die Feuerwehr. Eine wirklich funktionierende Antwort konnte der Gastgeber nicht geben und eine Auszeit Masts brachte keinen Bruch ins Dumeklemmer-Spiel. Im Gegenteil: Sebastian Bartmann und Mike Schulz erhöhten den Vorsprung sogar auf sechs Treffer (14:8, 23.). „Bis hierhin haben wir vieles richtig gemacht und geduldig auf unsere Chance gewartet.“, zeigte sich Ratka zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. Doch der erste kleinere Einbruch sollte noch vor der Pause erfolgen.
Der Mitte der Halbzeit eingewechselte André Loschinski nordete seine Jungs mit den Treffern 12, 13 und 14 in den letzten zweieinhalb Minuten wieder ein. Er sollte sich im Nachgang als der Weckruf erweisen, den sich die HSG erhofft hatte. Den Löwen gelang es zunächst dennoch, den Abstand zu halten. Erneut Sebastian Bartmann und Ben Schütte trafen, doch der zu betreibende Aufwand steigerte sich zusehends. Außerdem verließ die SG mehr und mehr die taktischen Vorgaben aus Hälfte eins. Verfrühte Abschlüsse und technische Fehler luden den Gegner ein, die Spielleitung zu übernehmen.
Tor um Tor holte Krefeld auf und spätestens bei der ersten HSG-Führung (24:23, 45.) durch Marc Pagalies war auch die Halle voll da. Ratka versuchte noch einmal mit einer Auszeit das Rudel auf den alten Weg zu bringen, doch zu mehr als dem Ausgleich durch Kasal (24:24, 46.) sollte es nicht mehr reichen. Vielmehr brachen jetzt alle Dämme beim Gast. Schmerzliche elf Minuten sollten vergehen, ehe ein weiterer Dumeklemmer-Treffer gelang. Die Messe war indes gelesen, denn das Spiel war hier drei Minuten vor dem Ende und beim Stande von 31:25 schon länger entschieden.
Der Frust bei den Löwen war direkt nach Schlusspfiff greifbar: „Wir können uns nunmal nichts davon kaufen phasenweise gut zu spielen. Den schlechteren Abschnitten müssen wir über den Kampf entgegentreten, um uns an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen. Da ist jeder in der Mannschaft gefragt und spätestens am Samstag sollte dies in jedem Spielerkopf angekommen sein.“, so ein enttäuschter Damian Janus. Denn das Löwenrudel möchte endlich auch einmal Zählbares mitnehmen, die nächste Gelegenheit bietet sich hierzu im nächsten Heimspiel gegen Mitaufsteiger Zweibrücken. Dieser hat schon zweimal gezeigt wie es geht und mit Siegen in Lemgo und gegen die Löwen aus Duisburg einen mehr als ordentlichen Start in die Saison hingelegt.
Aufstellung SG: Stecken, Ionita, Piecuch – Wittenberg, Giela (3), Lenz (3), Janus (2), Zobel, Schütte (4), F. Schlierkamp, Bartmann (4), Schulz (4/3), Kasal (4), Helfrich, Oesterwind (3)