23.10.2016: Herzschlagfinale trifft Löwen ins Mark Das war nichts für schwache Nerven. In einem extrem engen und bis in die Schlusssekunden offenen Spiel unterliegen die Löwen de

Herzschlagfinale trifft Löwen ins Mark 23.10.2016: Herzschlagfinale trifft Löwen ins Mark

Das war nichts für schwache Nerven. In einem extrem engen und bis in die Schlusssekunden offenen Spiel unterliegen die Löwen dem Aufsteiger aus Ahlen. Sie haben gebissen, gekratzt, gekämpft. Am Ende vergebens, keine zwei Sekunden vor dem Ende treffen die Gäste ins Tor und die Löwen ins Mark.

Das Löwenrudel muss in der Höhle der Löwen eine empfindliche Niederlage einstecken. Die Ahlener SG entführte nicht unverdient beide Punkte aus der Dumeklemmerstadt, denn die Gastgeber schafften es über die gesamte Spielzeit nicht, in Führung zu gehen. Für die ohnehin schon angeknackste Löwenmoral war der Sekundentod ein herber Schlag. Doch die Schützlinge von Simon Breuer beweisen erneut, dass auf Einsatzwille und Kampfgeist der Mannschaft weiterhin Verlass ist. Trotz dessen verweilt das Rudel am Tabellenende.

Schon zu Beginn deutete sich an, dass das Duell zum Ritt auf der Rasierklinge werden sollte. Eng ging es in jeder Sekunde zu, beiden Teams war der Siegeswille deutlich anzumerken. Auf beiden Seiten wurde jede gelungene Aktion, jeder gewonnene Zweikampf gefeiert. Einen kleinen Gästevorsprung egalisierten die Löwen mit viel Herz, aus einem 4:7 (14.) machten Sebastian Bartmann (2), Dominic Kasal und Simon Breuer ein 8:8 (19.). Die Probleme im Rudelspiel waren dabei dennoch nicht zu übersehen. Oft zu statisch und mit zu wenig Ertrag aus der investierten Kraft agierte die SG, die sich dennoch im Gegner festbiss und beim 11:11 (24.) durch Flo Schlierkamp den vorerst letzten Ausgleich schaffte. Was folgte sollte sich sehr zum Leidwesen des Rudels knappe 35 Minuten später wiederholen. Der bundesligaerfahrene Thomas Lammers wurde kurz vor dem Seitenwechsel zum entscheidenden Akteur. Beim Stande von 13:14 und wenigen verbleibenden Sekunden schnitt die ASG ihren Spielzug auf den baumlangen Rückraumschützen zu. Und der traf, mit 13:15 wechselten die Mannschaften die Seiten.

Das Momentum nach der Pause wusste zunächst der Gast auf seiner Seite. Die zwischenzeitlichen Anschlusstreffer des in der zweiten Halbzeit stärker werdenden Carsten Jacobs (15:16, 32.) konnten nicht verhindern, dass sich Ahlen Zug um Zug absetzte. Mattes Rogowksi hatte soeben das 17:21 für seine Farben markiert, als eine Zweiminutenstrafe gegen sein Team die Aufholjagd der Löwen einläutete. Damian Janus netzte zum 20:21-Anschluss (45.), die Löwen waren voll in Schlagdistanz. Wieder einmal aber waren es Kleinigkeiten, mit denen sich das Rudel selbst im Wege stand. Vergebene Chancen aus aussichtsreicher Position und leichte Ballverluste aus dem aufgebauten Angriff brachten sie um den Lohn intensiver Arbeit auf dem Parkett. 24:28 bei verbleibenden vier Spielminuten, das Spiel drohte den Dumeklemmern zu entgleisen.

Doch anstelle den Kopf in den Sand zu stecken bäumten sie sich noch einmal auf und riskierten alles. Offene Manndeckung und schnelle Abschlüsse führten zum Erfolg. Bartmann, Lenz und Jäckel besorgten in drei Minuten den 27:28-Anschluss und als Flo Schlierkamp fünfzehn Sekunden vor dem Ende den 28:28-Ausgleich erzielt, steht die Halle Kopf. Mit Zähnen und Klauen wehren die Gastgeber den folgenden Ansturm der ASG ab, zwei Sekunden vor dem Ende gibt es einen finalen Freiwurf für Ahlen. Ein orangener Wurfschirm bildet sich und Thomas Lammers fasst sich von gut zehn Metern ein Herz. Sein finaler Treffer hob sein Team in Wolke Sieben und traf die Löwen ins Mark. Ein großer Kampf blieb unbelohnt, die Punkte gingen an den Gast.

Aufstellung SG: Ferne, Ott – Jung (3), Lenz (1), Breuer (3), Janus (3), Kasal (2), Jacobs (4), Schütte (2/2), Schlierkamp (2), Maesch, Jäckel (2), Bartmann (5), Worm (1/1)