Zwote gewinnt nach fulminanter Aufholjagd 23.10.2017: Zwote gewinnt nach fulminanter Aufholjagd
Am Ende war gegen die SG-Deckung nichts mehr zu holen. Foto: (c) Marc Pastoors.
Nach zuletzt zwei knappen Niederlagen haben es die Löwen geschafft: aus einem erneut engen Spiel bei der DJK Styrum 06 ging das Team von Leszek Hoft als Sieger hervor. Beim Auswärtsspiel, zur ungewohnten Anwurfzeit von 11:30 Uhr am Sonntagmorgen, fehlten weiterhin die Verletzten Bastian Schlierkamp (Schulter), Maik Ditzhaus (Knie) und Nils Kossmann (Rücken).
Die Partie begann trotz der gewöhnungsbedürftigen Uhrzeit mit einem hohen Tempo. Ohne Rücksicht auf Verluste gingen die beiden Teams in Gegenstoß und zweite Welle – auch wenn das in dem ein oder anderen Fehlwurf mündete. Über ein 3:3 gestaltete sich das Spiel bis zum 5:5 nach 10 Minuten offen. Anschließend sank die Trefferquote der Löwen drastisch ab und auch die Deckung ließ zunehmend einfache Tore zu. Die Folge dessen waren fünf Mülheimer Treffer in Folge, sodass sich der Ausgleich nach einer Viertelstunde in einen 10:5 Rückstand verwandelte. Drei Löwentore brachten den 10:8 Anschluss, da sich die Defensive aber nicht wirklich besserte, konnten die Hausherren ihre Führung ohne großen Kraftaufwand wieder ausbauen. 14:9 und 17:11 waren die weiteren Zwischenstände, bis der 18:13 Halbzeitstand die Löwen nach einer desolaten ersten Hälfte in die Pause schickte.
Für die zweite Halbzeit gab es reichlich Verbesserungspotential. Auch wenn man weder im Angriff noch in der Abwehr mit der gebotenen Leistung zufrieden sein konnte, war die Partie trotz des fünf Tore Rückstandes noch offen. Schritt für Schritt wollte man den Rückstand verkleinern, gleich zu Beginn der zweiten Hälfte funktionierte das dann auch. Auf 20:17 und 23:20 konnten die SG heran kommen, doch immer wenn die Dumeklemmer den Anschluss erzielen wollten, machten die Styrumer Hausherren dem einen Strich durch die Rechnung. Auf 27:21 zog die DJK wieder davon, beim 29:23 gute 12 Minuten vor Schluss zog Leszek Hoft schließlich sein Timeout. Er wollte sein Team nicht nur wach rütteln, sondern zusätzlich auch noch die Abwehr umstellen.
Der wieselflinke Yannik Nitzschmann deckte nun vorgezogen in einer 5:1 Formation und löste diese Aufgabe mit Bravour. Plötzlich wirkte auch die fünfer Abwehrreihe dahinter wie ausgewechselt und arbeitete aktiv und hellwach gegen den Ball. Aus einer nun bockstarken Abwehr heraus konnte die SG den Hausherren einen Ball nach dem anderen abnehmen, die die starken Clemens Oppitz und Marc Steppke mit je zwei Toren in Folge in den 29:27 Anschluss ummünzten. Die SG war dran und hatte Blut geleckt. Zweimal konnten die Mülheimer ihre Führung noch auf drei Tore vergrößern, gute vier Minuten vor Schluss brachte Salim Jahan Bakhsh seine Farben dann mit dem 31:30 in Schlagdistanz. Im Angriff sahen die Styrumer in den letzten zehn Minuten kein Land mehr und wurden defensiv von der mittlerweile feuergefangenen Ratinger Mannschaft überrannt, sodass der sicher geglaubte Sieg immer mehr ins Wanken geriet. Zweieinhalb Minuten vor Schluss unterbrach die DJK den SG-Angriff gleich zweimal überhart, sodass Mülheim die Schlussminuten in doppelter Unterzahl überstehen musste. Zwei Minuten vor Schluss verwandelte Bastian Lindner zum 31:31, dem ersten Ausgleich seit dem 5:5. In Unterzahl war für Styrum im Angriff nichts zu holen, sodass die Löwen nach dem Ballgewinn weiter zügig nach Vorne spielten und Salim Jahan Bakhsh bei 58:57 auf der Uhr den umjubelten Führungstreffer erzielte. Mülheim nahm Zeit von der Uhr und anschließend ein Timeout, sodass man mit dem letzten Angriff bei 30 Sekunden auf der Uhr und dem 7. Feldspieler die Chance auf den Ausgleich hatte. Doch auch im 6 gegen 7 stand die Löwendeckung sicher und hielt die Styrumer bei einem Freiwurf, der dann nach dem Schlusspfiff am Tor vorbei segelte.
Die Freude über den Sieg kannte bei den Gästen aus Ratingen keine Grenzen, zu verdanken hat man die Punkte einzig und allein dem eigenen Kampf- und Teamgeist! Auch Trainer Leszek Hoft attestierte seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff eine ganz starke charakterliche Leistung, die am Ende sogar mit zwei Punkten belohnt wurde. Blickt man auf die gesamten 60 Minuten, dann können die Ratinger eigentlich ganz und gar nicht zufrieden. Über 45 Minuten hinweg war die gebotene Leistung ganz magere Kost, an der im Training schleunigst gearbeitet werden muss. In der Schlussviertelstunde war das Team von Trainer Hoft dann in den entscheidenden Situationen einfach cleverer und bewies den längeren Atem, sodass man sich selbst in die Situation brachte, das Spiel gewinnen zu können. Am Ende zeigten die Akteuere dann ihre mentale Stärke, blieben eiskalt und brachten die zwei Punkte tatsächlich mit nach Ratingen. Dank des spielfreien Wochenendes gibt es viel Zeit, um die gemachten Fehler aufzuarbeiten, der Grundstein für eine positive Entwicklung dieser jungen Mannschaft ist angesichts des herausragenden Kampf- und Teamgeistes aber alle mal gelegt.
SGII vs Styrum: Loose, De Vree, Schmitz – Steppke 10/3, Oppitz 9, Lindner 4, Jahan Bakhsh 4, Achenbach 3, Nitzschmann 2, Wergen, Enders, Caspari.
Spielfilm: 0:0, 3:3, 5:5, 10:5, 11:9, 15:10, 17:11, 18:13, PAUSE, 19:15, 22:19, 25:20, 27:21, 29:23, 29:27, 31:28, 31:32, ENDE.