Spielbericht: OHV Aurich – SG Ratingen 26:34 (13:12) 23.11.2015: Spielbericht: OHV Aurich – SG Ratingen 26:34 (13:12)
Starke Leistung in Aurich: Dominik Kasal
Das Löwenrudel kann es also doch. In den bisherigen Spielen an Sonntagnachmittagen eher weniger überzeugend, zeigt es in Aurich, dass es auch anders geht. Letztlich ungefährdet, wenn auch um das ein oder andere Tor zu hoch, fahren die Dumeklemmer den vierten Sieg in Folge ein und halten sich auf dem fünften Tabellenplatz.
Vor beinahe exakt vier Wochen sah Spielertrainer Simon Breuer schwere Zeiten auf sein Team zukommen. Nach der Heimniederlage gegen Leichlingen standen in vier Spielen drei Auswärtsaufgaben an und zu Hause wartete mit dem Longericher SC der mit Abstand stärkste Aufsteiger der Saison auf die Löwen. Nach gestern kann Breuer aber mit Fug und Recht behaupten, die gestellten Aufgaben gut gelöst zu haben: „So kann es weitergehen.“ Doch auch für diesen Erfolg mussten das Rudel hart kämpfen. Es erwischte zwar den etwas besseren Start und konnte in der beeindruckenden und mit weit über 1000 Zuschauern bestens gefüllten Sparkassen-Arena zu Aurich in der Anfangsphase stets vorlegen, die angeschlagenen Gastgeber aber blieben dran. Mike Schulz (8) und Dominic Kasal (7), beide am Ende des Tages erfolgreichste Rudel-Schützen, legten das 2:1 vor, das 5:3 markierte in der achten Minute Sebastian Bartmann.
Es folgte aber der erste von zwei kleineren Einbrüchen im Spiel der Dumeklemmer. Obwohl der wieder in starker Verfassung auftretende Malte Jaeger einen Siebenmeter parieren konnte, geriet der SG-Angriffsmotor gehörig ins Stocken. Eine gut acht Minuten andauernde Torflaute nutzte Aurich, um das Blatt zu wenden. Der erste Rückstand der Löwen beim 5:6 (15.) brachte diese aber nicht aus der Ruhe, eine der Stärken der Mannschaft in den letzten Partien. Kasal und Schütte sorgten wieder für Erfolgserlebnisse (8:7, 21.), ehe Bartmanns Treffer zum 9:8 (22.) die zweite Schwächephase seines Teams einläutete. Das 9:12 durch OHV-Shooter Wendlandt ließ die Alarmglocken im Lager der Gäste schrillen, erneut besannen sie sich aber auf das Erfolgsrezept der Startphase. Im Nachgang der Partie machte Breuer hier einen Faktor für den Erfolg in der Fremde aus: „Die Minuten kurz vor dem Wechsel waren sicherlich mitentscheidend. Anstelle eines Rückstandes von drei oder mehr Toren kämpfen wir uns mit dem Pausenpfiff auf einen heran. Das war psychologisch sehr wichtig.“ Besagten Anschlusstreffer setzte Mike Schulz mit einem sehenswerten Heber, das 12:13 ließ den Ausgang des Duells in alle Richtungen offen.
Weil sich nach Wiederanpfiff zunächst beide Mannschaften einerseits noch so manchen Fehler leisteten, sich andererseits aber auch im kämpferischen Bereich nichts schenkten blieb es bis zur 40. Spielminute mit 19:19 eine enge Kiste. Und auch beim 20:20 gut eine Minute später waren die OHV-Anhänger guter Dinge, trotz der vielen Verletzten einen Erfolg bejubeln zu dürfen. Langsam aber sicher aber verschob sich das Gleichgewicht zu Gunsten der Löwen. Während sie den Kräfteverschleiß im Rückraum auf fünf Schulterpaare verteilen konnten, schwanden beim Gastgeber merklich die Ressourcen. Drei Löwentreffer in Serie bedeuteten in der 47. Spielminute die erste deutlichere Führung, die beim 23:21 nur noch einmal vom OHV gemindert werden konnte. Über die Stationen 27:22 (52.) und 29:24 (54.) hatten die Löwen die besseren Antworten parat, da machte es auch nichts mehr aus, dass Damian Janus nach seinen beiden spektakulären Toren die dritte Zeitstrafe kassierte und die letzten sechs Spielminuten von der Tribüne verfolgen musste.
Der Wille beim Gastgeber war gebrochen. In der Schlussphase blieb das Rudel eiskalt im Abschluss, während sich Aurich die Zähne an den SG-Schlussleuten Jaeger und Stecken die Zähne ausbiss. „Über vierzig Minuten war es ein offenes Spiel. Man hat dann schon gemerkt, dass bei Aurich ein paar wichtige Leute fehlten, das hat uns hinten raus natürlich ein bisschen in die Karten gespielt. Wir haben unser Level gehalten, deshalb geht der Sieg voll in Ordnung. Ob er am Ende um ein, zwei Tore zu hoch ausgefallen ist? Mag sein, aber Fakt ist wir haben die Dinger am Ende reingemacht und Aurich eben nicht. Mit Glück hatte das jedenfalls nichts zu tun“, zeigt sich Richard Ratka zufrieden mit der Leistung seiner Löwen.
Aufstellung SG: Jaeger, Stecken – Giela (1), Bednarzik, Breuer (3), Janus (2), Schütte (7/3), Schlierkamp, Bartmann (2), Schulz (8), Kasal (7)
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