Simon Breuer im Interview 24.02.2016: Simon Breuer im Interview
Simon Breuer verlängert seine Tätigkeit als Spielertrainer
Simon Breuer ist seit gut 240 Tagen bei der SG Ratingen. Ursprünglich sollte der Regisseur das Spiel des Rudels auf der Platte lenken und zusätzlich Aufgaben im Marketing-Team übernehmen, seit Oktober vergangenen Jahres hat sich sein Aufgabenbereich allerdings erheblich erweitert. Seither ist Breuer nämlich als Spielertrainer der Löwen in Doppelfunktion unterwegs und hat kürzlich seine Zusage für zwei weitere Jahre in dieser Rolle gegeben. Im Gespräch mit der SG verrät der gebürtige Aachener, wie er den Start beim Löwenrudel wahrgenommen hat und welche Ziele er mit der Mannschaft verfolgt.
SGR: Hallo Simon! Seit 240 Tagen bist Du bei der SG, seit 145 Tagen in einer Doppelfunktion. Mit der Bitte um eine möglichst spontane Reaktion: Woran musst Du zuerst denken, wenn Du an den genannten Zeitraum zurückdenkst?
Breuer: Das ist gar nicht so einfach und jetzt habe ich doch ein wenig überlegt. Aber letzten Endes ist alles neu. Ich habe eine Aufgabe, die völlig anders ist als alle bisherigen. Das wirkt sich auf alle Bereiche aus: Die Sichtweise, die Belastung, die Beschäftigung mit Vor- und Nachbereitung von Training und Spiel.
SGR: War es Dein Plan, Trainer zu werden?
Breuer: Nein, mein Plan sah anders aus. Ich habe zwar immer mit dem Gedanken gespielt irgendwann einmal Trainer zu sein und habe mir diese Aufgabe auch immer zugetraut. Gesehen habe ich mich mittelfristig aber eher im organisatorischen Bereich, der rund um eine Handballmannschaft im Leistungssegment zwischen Amateur- und Profibereich liegt. Dass es nun sogar die Rolle eines Spielertrainers einer Drittligamannschaft ist, damit hätte ich vor noch einem Jahr nun wirklich nicht gerechnet.
SGR: Für Außenstehende ist es nicht leicht zu erkennen, gib Du uns doch einen Einblick in die Zusammenarbeit mit Richard Ratka!
Breuer: Grundsätzlich ist es ja so, dass ich ein Neuling auf der Trainerposition bin. Insofern ist die Unterstützung von Richard immens wichtig. Was die Arbeitsaufteilung angeht, liegt deren Struktur in der Natur der Sache. Richard übernimmt eine Trainingseinheit in der Woche allein, in der es vor allem um individuelle Inhalte geht. Die restlichen Einheiten unterliegen meiner Leitung, ich bereite die Mannschaft taktisch auf die Meisterschaftsspiele vor. Für das Spiel selbst sprechen wir uns eng ab und so lange ich auf der Platte stehe, trifft Richard die meisten Entscheidungen. Wir kommunizieren natürlich viel während des Spiels, aber einen echten Überblick kann in dieser Situation nur er haben.
SGR: Mittlerweile hast Du Deine Zusage als Spielertrainer für die nächsten zwei Jahre gegeben. Herzlichen Glückwunsch!
Breuer: Ja, das stimmt, vielen Dank! Die Aufgabe macht sehr viel Spaß und ist eine tolle Herausforderung.
SGR: Wie lautet Dein Ziel für die restlichen neun Saisonspiele?
Breuer: Oberstes Gebot bei unserem kleinen Kader ist es, verletzungsfrei zu bleiben. Wenn wir das schaffen, will ich so schnell wie möglich zwei Siege einfahren, die uns reichen sollten um nicht abzusteigen. Was am Ende rausspringt ist aufgrund der Enge der Liga sehr schwer zu beurteilen. Von Platz 5 bis 14 ist quasi alles möglich und so möchte ich einfach entsprechend der jeweiligen Situation das Maximum herausholen.
SGR: Blicken wir über die laufende Saison hinaus. Was für mittelfristige Ziele verfolgst Du mit der SG?
Breuer: Ich baue gerade in Aachen ein Haus, das nimmt derzeit noch viel Zeit und Energie in Anspruch. Wenn das fertig ist, werde ich auch eine vierte Trainingseinheit leiten. Hier wünsche ich mir, dass wir einen breiten Kader auf die Beine stellen können, um in jedem Training eine zufriedenstellende Qualität und Quantität erreichen zu können. Darauf aufbauend möchte ich beispielsweise das Umschalt- und Tempospiel auf eine höhere Ebene bringen. Außerdem wird sich personell bei uns einiges tun, und so erhoffe ich mir nicht nur 2-3 Linkshänder im Kader, sondern auch eine weitere Alternative für unsere Deckung. Übergeordnet verfolgen wir im Verein nach wie vor unseren Fünf-Jahres-Plan, laut dem wir im kommenden Jahr 9. werden wollen. Wenn wir unseren Kader entsprechend zusammenstellen können, bin ich optimistisch was die Zielerreichung angeht.
SGR: Vielen Dank, Simon!
Breuer: Gern!