In Dormagen Charakter zeigen 26.10.2016: In Dormagen Charakter zeigen
Sah redebedarf: Simon Breuer
Rheinderby für die Löwen. Am Samstagabend (19 Uhr) muss das Rudel beim Zweitligaabsteiger aus Dormagen antreten. Nach der äußerst unglücklichen Niederlage der Vorwoche hängen demnach die Trauben beim Nachbarn ziemlich weit oben. Das verdeutlicht auch ein Blick auf die Tabelle. Während die Jungs von Alex Koke auf einem hervorragenden vierten Rang stehen und damit auf Tuchfühlung mit Eintracht Hagen gehen, hat für das Rudel unlängst der knallharte Abstiegskampf begonnen.
Die Stimmung bei den Dumeklemmern hat Verbesserungspotential. Nicht allein die Tatsache von sechs Niederlagen aus sieben Spielen drückt auf das Gemüt, gerade die Art und Weise wie das letzte Duell mit der Ahlener SG verloren ging beschäftigte Spieler und Offizielle noch lange nach dem Schlusspfiff. „Ich habe den letzten Einsatz, den unbedingten Willen und den Glauben an sich selbst bei der Mannschaft nicht gesehen. Natürlich ist das schwer nach einer Negativserie, aber es gibt keinen anderen Weg da unten raus“, legt Simon Breuer den Finger in die Wunde. Und gegen den nächsten Gegner, die TSV Bayer Dormagen, wird es ungleich schwerer zu punkten.
In einer beinahe schon zweigeteilten Liga, deren obere Hälfte auf Platz sieben und dem Leichlinger TV endet, schlagen sich die Gastgeber vom Samstagabend prächtig. Lediglich gegen Hagen gewannen Koke und Co. nicht. Dabei setzt der TSV in den vergangenen Jahren auf seine hervorragende Jugendarbeit, lediglich zwei Akteure haben das 30. Lebensjahr bereits erreicht oder überschritten. Einer von ihnen ist Torhüter Sven Bartmann, Bruder des Löwen-Kreisläufers Sebastian. Während erstgenannter im Bruderduell möglichst Tore verhindern will, wird Sebastian auf der Gegenseite die Versuche von Maximilian Bettin zu unterbinden versuchen. Der hat im Laufe der Spielzeit bereits 46 Treffer erzielt, gegen das Rudel sollen weitere Folgen. Bester Feldtorschütze der Dormagener ist aber Kreisläufer Alexander Kübler (26).
Genauso viele Treffer hat Carsten Jacobs für seine Farben geworfen. Verhindern konnte aber auch er nicht, dass die Löwen mittlerweile auf dem vorletzten Rang angekommen sind. Der Abstiegskampf in der Dumeklemmerstadt hat längst begonnen. Tröstlich ist, dass ab dem achten Rang alles eng bei einander sitzt. Ein Erfolgserlebnis könnte so nicht nur ein paar Plätze Verbesserung bedeuten, sondern auch das angeknackste Selbstvertrauen des Rudels wieder Stärken. Doch Breuer warnt: „Wir müssen endlich kapieren, dass wir über die Schmerzgrenze hinaus alles zu investieren haben. Erst dann werden wir wieder Erfolg haben.“ Inwiefern Damian Janus dabei helfen kann, zuletzt in Sachen Kampfstärke und Einsatzwille ein Vorbild für seine Kameraden, ist fraglich. Eine schmerzhafte Prellung des Schulterapparates macht derzeit das Training unmöglich, das Spiel in Dormagen kommt wohl zu früh. Alle anderen Akteure sind einsatzbereit.