Vorbericht: SG Ratingen – Longericher SC 28.04.2014: Vorbericht: SG Ratingen – Longericher SC
Die Wochen der Wahrheit haben begonnen. Nachdem das Löwenrudel vor einigen Wochen die Meisterschaft in der Oberliga Niederrhein gewinnen konnte, steht es nun vor der nächsten Herkulesaufgabe. Mit dem Longericher SC duellieren sich die Löwen um den Aufstieg in die dritte Bundesliga. Das Hinspiel der Aufstiegsrelegation wird bereits am kommenden Freitag, den 02.05.2014 (20 Uhr, Gothaer Straße), angepfiffen.
Normal wird in den beiden Begegnungen zwischen der SG und dem SC wohl nichts mehr sein. Nachdem beide Mannschaften mehr oder weniger souverän die Meisterschaften in ihren jeweiligen Ligen feiern konnten sind beide nun gewillt, der noch nicht ganz abgelaufenen Spielzeit die Krone aufzusetzen. Grund genug, einen ausführlicheren Blick auf beide Teams zu richten.
Der Saisonverlauf:
Der Longericher SC startete ein wenig holprig in die Saison. Nach einem knappen Auftakterfolg im Siebengebirge ließ man schon im zweiten Spiel bei der Heimpremiere einen Punkt liegen. Und auch beim Weidener TV war es am dritten Spieltag eng (24:26), bevor der Zug ins Rollen kam. Mit 42:21 wurde den nächste Gegner aus der Halle gefegt und fortan gab es für die Kontrahenten des SC kein Land zu sehen. Erst am fünfzehnten Spieltag kassierten die Jungs von Christian Stark die erste und einzige (!) Saisonniederlage. Diese warf Logerich aber nicht aus der Bahn, nur gegen Vorjahresmeister Wormersdorf wurden noch einmal die Punkte geteilt. Am Ende steht eine mehr als souveräne Meisterschaft zu Buche, der Tabellenzweite kam mit 6 Punkten Rückstand ins Ziel.
Das Löwenrudel hat indes einen anderen Saisonverlauf zu verzeichnen. Zwei souveränen Siegen zu Saisonbeginn folgte gleich am dritten Spieltag die erste Niederlage bei der HG Remscheid. Eine ganze Serie von doppelten Punktgewinnen beendete dann im November das glückliche Unentschieden beim TV Vorst, doch wie der SC ließen sich Ratkas Jungs hiervon nicht beeindrucken. Bis zum Jahresende wuchs der Abstand auf Verfolger Mönchengladbach auch dank eines überzeugenden Sieges bei der Borussia (25:33). Doch dann folgte der „schwarze Januar“, in dem die SG gleich drei schmerzhafte Niederlagen verkraften musste. In einem spannenden Saisonfinish, in dem knappe Siege in Aldekerk, bei den Panthern und zu Hause gegen den TuSEM den Ausschlag gaben, setzte sich das Löwenrudel dann uneinholbar an die Spitze. Der abschließende Sieg gegen Gladbach sorgte dann für den finalen 5-Punkte-Abstand auf Platz zwei.
Die Abwehr:
Der Longericher SC stellte in der abgelaufenen Spielzeit die ligenübergreifend beste Abwehr. Lediglich 612 Gegentore in 26 Spielen bedeuten einen Schnitt von unter 24 Toren des Gegners pro Spiel. Dafür sorgen vor allem die Abwehrbollwerke Jens Warncke, Marc Ferber und Christoph Krosch, die wenig zimperlich für die Härte im Spiel der Kölner sorgen. Dahinter erledigt das Torhütergespann Inzenhofer und Gurggraf den Rest, so dass die wenigen Gegentore doch nicht allzu sehr verwundern.
Die SG stellt ligenübergreifend die drittbeste Abwehr. „Wenn unser Mittelblock seine Form findet und der Torhüter einen guten Tag hat, wird es enorm schwer, gegen uns zum Torerfolg zu kommen.“, umschreibt Jens Bothe seinen Arbeitsbereich und zeigt gleichermaßen auf, wer die Taktgeber in der Defensive der Dumeklemmer sind. Mit Damian Janus und Sebastian Bartmann stehen zwei echte Hühnen ihren Mann, dahinter stehen Spieler wie Anthony Pisotlesi oder Marcel Müller bereit, die beiden im Mittelblock zu unterstützen.
Der Angriff:
Der Longericher SC reiht sich schlußendlich als drittbeste Angriffsmannschaft (ligenübergreifend Vierter) ein. 784 erzielte Treffer bedeuten einen Schnitt von über 30 Toren pro Partie. Besonders interessant wird dann der Vergleich der Differenzen. Mit +172 Toren steht der SC unangefochten an Platz eins.
Die Löwen haben in der Oberliga Niederrhein als einzige Mannschaft die 800-Tore-Schallmauer geknackt. 808 Tore erzielten Giela, Müller und Co., ein Schnitt von über 31 Treffern pro Partie. Mit einem Plus von 149 Toren in der Differenz folgt die SG dem SC direkt auf Platz zwei.
Das Fazit:
Im Duell der Meister, und wie oben angedeutet, im Aufeinandertreffen der Superlative im Oberligamaßstab, ist rein gar nichts entschieden. Ein gesamter Saisonverlauf wird nun auf zwei ausstehende Spiele reduziert, denn einmal soweit gekommen wollen beide Teams nun auch die Relegation für sich entscheiden. Nur wer auf den Punkt die bestmögliche Leistung bringt, wird am Ende den Gang in Liga Drei antreten.