Zweite Herren: Licht, Schatten und Sieg in Wülfrath 29.01.2018: Zweite Herren: Licht, Schatten und Sieg in Wülfrath
Die Rückrunde beginnt und die Zwote wurde direkt im Kreisderby gefordert. Beim TB Wülfrath, der zur Zeit den 13. Tabellenrang und damit einen Abstiegsplatz belegt, mussten für das Team von Trainer Leszek Hoft zwei Punkte her. Die gute Leistung aus der Vorwoche gegen den LTV Wuppertal II sollte für Rückenwind sorgen, personell konnte Coach Hoft in Wülfrath aus den Vollen schöpfen: lediglich Maik Ditzhaus sammelte nach seiner Knieverletzung noch Spielpraxis in der dritten Mannschaft. Verstärkung für die Partie kam aus der ersten Mannschaft von Yannik Nitzschmann – der ausgerechnet in Wülfrath mit dem Handballspielen begann.
Dass es auch für die Löwen um viel ging, machte sich gleich von der ersten Minute an bemerkbar. Die Ratinger konnten sich über ihr Tempospiel zügig auf einen 2:4 Vorsprung absetzen, bis Mateusz Dobrolowicz nach knapp fünf Minuten die erste Zeitstrafe des Spiels sah. Den anschließend Strafwurf konnte der starke Leo Loose parieren, seine Vorderleute überstanden die zweiminütige Unterzahl dann unbeschadet mit 1:1. Die knappe zwei-Tore-Führung hatte bis zum 5:7 bestand, als die Dumeklemmer einen Lauf starteten und durch Salim Jahan Bakhsh, Marc Steppke und Mateusz Dobrolowicz mit 5:10 in Führung gehen konnten und TBW-Trainer Andreas Linke nach einer knappen Viertelstunde zur ersten Auszeit zwangen.
Sein Turnerbund hielt vor allem in Person von Rückraumspieler Hendrik Hanisch dagegen und konnte den fünf-Tore-Rückstand bis etwa fünf Minuten vor dem Pausenpfiff verteidigen. Dann zog abermals SG-Keeper Leo Loose dem TBW-Angriff den Zahn und parierte nicht nur Würfe aus dem Rückraum, sondern auch einige Gegenstöße, sodass die Löwen ihre Führung drei Minuten vor Schluss auf 13:20 ausbauen konnten. Insbesondere Bastian Schlierkamp und Marc Steppke (beide fünf Tore in HZ 1) trafen nach belieben, sodass eine hohe Führung angesichts der dominanten Offensive (20 Tore in HZ 1) durchaus verdient gewesen wäre. Durch Flüchtigkeitsfehler und leichte Unkonzentriertheiten schenkte man dem TBW in der Schlussminute der ersten Halbzeit dann noch unnötige Bälle, die Sören Rieth und Hendrik Hanisch nutzen konnten, um zum 15:20 Halbzeitstand zu verkürzen.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellten die Dumeklemmer ihre Deckung um und wollten den TBW so zu einfachen Fehlern zwingen. Leichter gesagt als getan, denn die Kalkstädter, die zu Beginn der zweiten Hälfte gleich vier Minuten lang in Überzahl agieren konnten, witterten die Chance und kämpften sich zurück ins Spiel. Nach einer fast aussichtslosen ersten Halbzeit bewiesen die Wülfrather Moral und fighteten sich Tor um Tor an die SG heran, die in dieser Phase in der Deckung zu inkonsequent stand und vorne einige Chancen liegen ließ. Nach 45 gespielten Minuten besorgte dann der starke Hendrik Hanisch in Überzahl den ersten Ausgleich für den TBW (25:25) und die gut gefüllt Fliethe stand Kopf.
Trotz allem verloren die Dumeklemmer nicht den Kopf und besannten sich auf ihre Stärken, die sie im ersten Durchgang noch zur einer komfortablen Führung gebracht hatten. Niklas Sinnwell und Bastian Schlierkamp brachten die eigenen Farben wieder mit 25:27 in Führung, die in dieser Höhe auch bis gut 10 Minuten vor Schluss aufrecht erhalten werden konnte. Nach dem Anschlusstreffer von Lennard Finn Scheider (27:28) waren es dann Lokalmatador Yannik Nitzschmann und der doppelte Clemens Oppitz, die für die Löwen beim 27:31 eine befreiende vier-Tore-Führung heraus warfen, die bis zum Spielende verteidigt werden konnte. Bis zum 31:36 Endstand ließ die SG nichts mehr anbrennen und konnte die letzten Angriffsversuche des TBW erfolgreich abwehren.
Unter dem Strich stehen eine überragende und eine eher durchwachsene Halbzeit. Die SG machte sich das Leben selbst unnötig schwer, in dem man sich eine Minute zu früh in die Pause verabschiedete und den Wülfrathern so auch zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Chance gab, die die Kalkstädter mit allen Mitteln versuchte zu nutzen. Positiv bleibt trotzdem wie sich die junge Mannschaft nach dem umgeschlagenen Momentum in der hitzigen Atmosphäre aus der Affäre ziehen konnte und das Spiel am Ende doch noch mit einem kleinen Sicherheitsabstand für sich entscheiden konnte. Anknüpfen wollen Team und Trainer dann aber doch lieber an die erste Halbzeit. Nächste Woche kommt es an am ersten richtigen Heimspieltag seit der Europameisterschaft zum Aufeinandertreffen mit dem nächsten Kellerkind, wenn der Solinger TB zu Gast an der Gothaer Straße ist.
Spielfilm: 0:0, 2:4, 5:7, 5:10, 9:14, 13:19, 15:20, PAUSE, 17:22, 20:23, 22:24, 25:25, 27:28, 28:32, 31:36.
SGII vs TB Wülfrath: Loose, Schmitz – Schlierkamp 9/2, Dobrolowicz 7, Steppke 6, Sinnwell 4, Nitzschmann 4/1, Oppitz 3, Jahan Bakhsh 2, Lindner 1, Achenbach, Enders, Kossmann.
