Löwen lassen Neuss keine Chance 29.03.2015: Löwen lassen Neuss keine Chance
Starke Leistungen: Die Löwendefensive und Mathis Stecken
Das Löwenrudel hat sich nun wohl endgültig vom Abstiegskampf der dritten Liga West verabschiedet. Mit einer wohl vor allem für die Gäste überraschend souveränen Leistung sicherte es sich die Punkte 26 und 27 und klettern zurück auf Platz sieben der Tabelle. Der Neusser HV verbleibt auf Platz zwölf und muss die nötigen Punkte zum Klassenerhalt in den kommenden Spielen sammeln.
Nicht nur Löwen-Coach Richard Ratka war gespannt ob der psychischen Verfassung seiner Mannschaft nach der herben Klatsche beim Spitzenreiter Ferndorf. Eine 17-Tore-Niederlage muss erst einmal verarbeitet werden, und so stand in der Trainingswoche wohl auch ein wenig Psychologie auf dem Wochenplan. Ob die Ankündigung aus Neuss, in jedem Falle in Ratingen Punkte zu sammeln dabei half die Löwen wieder auf die Spur zu bringen bleibt offen, das nackte Ergebnis kann eine Tendenz aber zumindest vermuten lassen.
Personell änderte sich im Löwenrudel wenig zur Vorwoche. Der Ausfall von Arthur Giela konnte glücklicherweise durch den Einsatz von Chris Rommelfanger kompensiert werden, der nach langer Verletzungspause sein Comeback gab. Das seine Unterstützung wichtig war für die Truppe unterstrichen nicht nur seine drei Treffer, was Bastian Schlierkamp verdeutlichte: „Chris hat sich noch einmal bereit erklärt zu helfen, das hat den Jungs Sicherheit gegeben. Alle hatten noch im Kopf wie er in Hinspiel in einer kritischen Phase Verantwortung übernommen hat.“ Die Startsieben bekleidete Ratka aber mit Niko Lenz auf der Halbposition und der zeigte gleich zu Beginn, dass er sowohl in der Defensive als auch im Angriff zunehmend an Stabilität gewinnt.
Sein Tor zum 1:1 (1.) egalisierte die einzige Gästeführung an diesem Abend, so viel sei vorweggenommen. Gestützt auf eine kompakte und über alle Mannschaftsteile aggressiv agierende Defensive gingen die Löwen schnell mit 4:1 in Front, Dominic Kasal traf und drückte der Partie in der Anfangsphase seinen Stempel auf. Neuss spielte mit viel Dynamik, konnte aber gegen bissige Löwen wenig ausrichten und da auch das Torhüterduell an die Dumeklemmer ging, war das 9:4 (13.) durch Mike Schulz kein Zufallsprodukt und für Gästecoach Witte der Grund zum Zücken der grünen Karte. Neuss verkürzte in der Folge nach einem Doppelschlag vom Siebenmeterpunkt und einem Treffer von Felix Handschke auf 12:9 (22.), von Nervosität im Rudel aber keine Spur. In Überzahl sorgten Rommelfanger und Schulz für das 15:9 (24.), zwei Minuten später hieß es dank eines gehaltenen Siebenmeters von Stecken und Kasals viertem Tor 16:9. Beim Stande von 17:11 wechselten die Teams die Seiten.
Eindringlich hatte Ratka vor einem Aufbäumen der Neusser gewarnt, und die Gäste versuchten es mit einer offensiven Abwehrformation. Dominic Kasal wurde in Manndeckung genommen, deren Erfolg aus Gästesicht aber ausblieb. Eine eigene Unterzahl entschieden die Löwen nach zwei Treffern von Schütte zum 20:12 (35.) für sich. Die Löwen ließen einfach nicht locker und so sollten sie zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geraten, das Spiel aus der Hand zu geben. Das merkten nicht nur die Zuschauer sondern eben auch der Gegner, die nach Schulz‘ achtem Treffer zum 26:18 (46.) noch einmal eine Auszeit nahmen. Doch auch die erneute Umstellung im Rückraum, Cosic und Klaasmann kamen zurück aufs Parkett, brachte nicht die erhoffte Wendung. Konzentriert und konsequent spielten die Löwen ihren Stiefel herunter, am Ende prangte ein auch in der Höhe verdienter 33:24 Heimsieg auf der Anzeigetafel.
Je nach Ausgang der am Sonntagnachmittag stattfindenden Partie der in akuter Abstiegsgefahr befindlichen OSC Löwen und dem VfL Gladbeck könnte das Rudel auch rein rechnerisch das große Saisonziel Klassenerhalt vier Spieltage vor dem Abschluss der Serie feiern. Ein kaum hoch genug einzuschätzender Erfolg für die junge Spielgemeinschaft! Bei einem Sieg des OSC wäre ein Abrutschen auf den 13.Platz, der für eine eventuell auszuspielende Abstiegsrelegation in Frage kommt, nämlich nicht mehr möglich.
Und so ist man im Löwenrudel stolz und zufrieden mit dem bisher Erreichten: „Wir hatten nach den ganzen Querelen zu Beginn der Saison eine schwere Zeit durchzustehen. Aber ich denke, das hat uns auf eine gewisse Art und Weise zusammengeschweißt, ohne die eine dann gezeigte Leistungssteigerung nicht möglich gewesen wäre. Das muss man sich einfach mal vor Augen halten: Am elften Spieltag waren wir Abstiegskandidat Nummer eins, Tabellenletzter, keiner hat mehr einen Pfifferling auf unseren Klassenverbleib gesetzt. Und dann legt dieselbe Mannschaft mit unglaublich viel Kampf und Einsatzwillen eine Serie von 23:9 Punkten hin. Darauf dürfen und können wir stolz sein!“, fasst Kapitän Schütte die letzten Monate zusammen.
Aufstellung SG: Stecken, Hoffend – Rommelfanger (3), Lenz (5), Janus (1), Zobel (6), Schütte (3/2), Schlierkamp, Bartmann, Schulz (8), Kasal (5), Helfrich (1/1), Oesterwind (1)
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