So trüb war das Novemberwetter am vergangenen Sonntag nun auch wieder nicht – dennoch flüchtete sich Herr EsGehFir gemeinsam mit den Sportfreunden der HSG Eller in die Sporthalle im Düsseldorfer Süden und brannte eine wahres Feuerwerk ab, um sich und die ausgewählte Zuschauergemeinde mit spektakulärem Kreisklasse-Handball zu erwärmen. Am Ende konnte ein 51:24 (25:11) Auswärtssieg verbucht werden.
Ja, die Zahlen reichen typischerweise für mindestens zwei Handballspiele. Angesichts der schnellen Torfolge konnten die Schützen zum Teil nur im Schätzungswege zugeordnet werden. Und dennoch, nein, es handelt sich um keinen Fehler im Spielberichtssystem oder des Zeitnehmers. An diesem Spieltag passte einfach alles bei der 4. Vertretung der SG Ratingen – über volle 60 Minuten! Fast aber wäre dieses Event gänzlich ausgefallen. Glücklicherweise konnte der unentschuldigt fehlende Schiedsrichter ersetzt werden, da sich in den Reihen des kleinen Ratingen Fanblocks ein geprüfter Pfeifenträger outete. Danke, Remo, für Deinen spontanen und souveränen Einsatz! Am Spielfeldrand hatte diesmal der zwangspausierende „Leistenträger“ B. Abs das Taktikheft in der Hand, und er setzte die Vorgaben des verhinderten, sich aber aus der Ferne einschaltenden Coach M. Steghofer souverän um. Danke, Ben, gute Besserung und demnächst bitte wieder auf der Platte!
Zum Spiel: Hinten lieferte die zunächst 5-1, später im klassischen 6-0 agierende Abwehr solide Arbeit ab. Im Tor agierte mal wieder ein bestens aufgelegter S. Feldhoff, der binnen Minuten an vergangene Top-Keeper-Leistungen anknüpfte und selbst diese bald vergessen machte. Ob 1:1-Paraden, Siebenmetertöter oder der lange Pass nach vorn – er hatte alles im Köcher und verteilte großzügig. Worüber man sich diesmal aber noch mehr die Augen reiben konnte, war das Angriffsspiel der Ratinger, gelegentlich ja für weite Qualitätsausschläge nach oben und unten bekannt. Luft- und kraftraubend und dennoch nicht müde werdend liefen die Gäste eine Welle nach der anderen und verwandelten mit sehenswerter Sicherheit. Vor allem A. König und T. Appenowitz waren im Vorwärtsdrang kaum zu halten. Druck auf die gegnerische Abwehr kam von allen Positionen. Ob Kreis, Außen oder der Rückraum, alle hatten einen großen Schluck Selbstbewusstsein kräftig angerührt mit Zielwasser genommen. Hervor ragten einzig noch die beiden Shooter J. Ellrott und A. Vangelista, die fast nach Belieben die Bälle ins Ziel jagten.
Das torreiche und sehr unterhaltsame Spiel wäre aber ohne einen Gegner, der ebenso aufs Tempo drückte, kaum möglich geworden. Für das Ergebnis günstig war zudem auch der Umstand, dass Eller kein Rezept fand, den Ratinger Rückraum an die Leine zu legen. Dennoch ließen sich die mit zahlreichenden jungen Spielern antretenden Gastgeber von dem schnellen und bald deutlichen Rückstand nicht entmutigen. Bei Eller ließ niemand die Köpfe hängen – im Gegenteil, das Team lief über die gesamte Spieldauer unentwegt an, glänzte immer wieder durch gelungene Spielzüge, sehenswerte Einzelaktionen und vor allem einen tollen Mannschaftsgeist – so wie das auch Herr EsGehFir kennt. Andere Mannschaften haben sich schon mal bei einem geringeren Rückstand mit Verbalattacken selbst zerlegt. Die Hausherren aber hatten sich nach der ernüchternden ersten Hälfte für den zweiten Durchgang etwas vorgenommen und legten los wie die Feuerwehr. Nichts also mit einem geruhsamen „Den-Sieg-Nach-Hause-Bringen“. Da blieb auch den Gästen nichts anderes übrig, als den Spieldrang des ersten Abschnitts durchzuziehen – mit dem bekannten Erfolg.
Bei aller Freude – einen Wehmutstropfen musste Herr EsGehFir unter der Woche trotzdem vergießen. M. Grüll, in den letzten Jahren einer der konstanten Antreiber der Truppe, musste notgedrungen seinen Abschied vom aktiven Handball verkünden. Markus, Danke und bis hoffentlich zum nächsten Spiel!
Nun ja, der Sieg in Eller ist sicherlich um das ein oder andere Tor zu hoch ausgefallen. Das konnte aber weder die Freude der siegreichen Gäste noch die Zuversicht der Hausherren, die Basis für eine tolle Mannschaft zu haben, trüben. Beide Seiten freuen sich auf das baldige Rückspiel.
Kurzfristige Vorfreunde bereitet der SGIV-Truppe die Aussicht auf die Reise am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Hause an die Gothaer Straße, wenn der TV Tiefenbroich zum Stadtderby einlädt. Dann gilt es den Schwung und die Spiellaune aufrechtzuerhalten und den Platz unter den TOP 3 der Tabelle zu festigen!
3.11.2019 HSG Eller 90 – SG Ratingen IV 24:51 (11:25)
EsGehFir: Feldhoff – Appenowitz (8), Ellrott (17), Friedsam, Heidel (2), Hetzel (2), Hoffmann (2), Klatt, König (7), Matthes (2), Vangelista (11).