4. Herren: Vorne hui, hinten pfui!

4. Herren: Vorne hui, hinten pfui!

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13.02.2018: 4. Herren: Vorne hui, hinten pfui!

Nach dem vorübergehenden Saisonhöhepunkt eine Woche zuvor in gut gefüllter eigener Halle galt es für die EsGehFir am vergangenen Sonntag, auch ohne stimmungsvolle Unterstützung von den Rängen im Ligaalltag zu bestehen. Die dazugehörige sportliche Herausforderung hätte mit der Reserve vom TuS Reuschenberg kaum größer sein können. Die Neusser spielen zwar seit geraumer Zeit außer Konkurrenz, gleichwohl leistungsmäßig in der Kreisklasse ganz oben mit. Die Folge: Am Ende stand ein für die Ratinger ernüchterndes 27:35 (15:17). Tröstend ist insoweit nur, dass bei dem Spiel a.K. auch keine Negativpunkte gesammelt werden konnten.

Die Niederlage war für Mannschaft und Betreuerstab in vielerlei Hinsicht erkenntnisreich. Wie auch in den Spielen zuvor zeigte sich die Offensive erneut spielerisch variabel, durchsetzungsstark und treffsicher. Lohn einer insbesondere starken ersten Halbzeit waren 15 Tore – so viel hat man an anderen Tagen gerade einmal nach 60 Minuten zählen dürfen. Zunächst lag man sogar in Führung, teilweise mit drei Toren, und hätte diese beim 6:6 und eigenem Siebenmeter weiter behaupten können. Das junge und motivierte Team der Gastgeber fühlte sich dadurch durchaus herausgefordert, nahm das Spiel mit faktischem Trainingscharakter ebenso ernst und ließ sich gar nicht auf einen sonntäglichen Spaziergang ein. Abschütteln ließen sich die Gäste dennoch (zunächst) nicht, zwangen die Gastgeber früh zur Auszeit und hielten bis zum 12:12 kurz vor dem Halbzeitpfiff bestens mit. Der Pausenstand bewies, dass das Team trotz immer noch zu beklagenden personeller Ausfälle von Coach Moritz Plönes gut auf den Gegner eingestellt wurde und diesem lange Zeit auf Augenhöhe begegnete. Weiterer Beweis für eine gute und ausgeglichene Mannschaftsleistung: Alle Feldspieler haben sich in die Torschützenliste eintragen können!

Auch im zweiten Abschnitt konnte Ratingen lange Zeit in Schlagdistanz mithalten, zumindest bis zum 22:25 eine Viertelstunde vor Schluss. Danach jedoch starteten die Hausherren zu einem entscheidenden 4:0-Lauf durch. Der Gäste-Optimismus ließ jetzt ebenso nach wie die Kondition dem flotten Spieltempo Tribut zollen musste. Das letztendlich nicht mehr für EsGehFir heraussprang und am Ende ein klarer und verdienter Reuschenberger Sieg zu vermerken war, lag an zwei wesentlichen Punkten: Diametral zum Angriffsspiel war die Abwehr der Ratinger ungewohnt instabil, unbeweglich und bot viel zu oft einladende Lücken, dank derer der Gegner aus kurzer Distanz dem an sich gut aufgelegten Torwart-Duo die Bälle um die Ohren warf. Dies bestätigte leider die seit einigen Wochen erkennbare Tendenz weg von der sattelfest und zupackend agierenden Abwehrreihe der Ratinger. Da tröstet es nur wenig, dass gerade im Vergleich zur Vorwoche deutlich mehr, vielleicht gar zu viel Disziplin aufs Parkett gebracht wurde, standen am Ende doch lediglich zwei Zeitstrafen zu Buche. Das Trainerteam dürfte sich darin bestätigt fühlen, in den aktuellen Trainingseinheiten besonderes Augenmerk auf diesen Mannschafteil zu legen.

Berechtigterweise stellte der Coach in der ersten Nachbetrachtung des Spiels aber auch auf die positiven Aspekte ab. Und die können sich durchaus sehen lassen. Boris Heidel agierte erneut u msichtig auf der Mittelposition. Ein ums andere Mal konnte dadurch Raum vor allem für die Außenpositionen geschaffen werden, den diese über die ganze Kaderbesetzung hinweg auszunutzen wussten. Tobias Appenowitz auf rechts und Marko Matthes auf links begnügten sich diesmal nicht mit einem einzigen, gemeinsam abgestimmten Torerfolg, sondern konnten beide jeweils im Doppelpack einnetzen. Allen voran aber spielte sich Jens „Methusalem“ Poock in einen wahren Rausch: Ganze fünf Tore erzielte er von rechts außen, eines schöner und platzierter als das andere. Der Gegner war kurz davor, über eine doppelte Manndeckung nachzudenken, hätte er nicht aus besagten anderen Gründen dennoch eine sichere Führung behaupten können.

Die nun bevorstehenden spielfreien Wochen gilt es nicht nur für ausgiebige Brauchtums- und Mannschaftsgeistpflege, sondern vor allem auch für die Rückbesinnung auf die bewährte fundamentale Abwehrarbeit zu nutzen. In den noch ausstehenden vier Spielen bis zum Saisonende werden die Gegner nicht gerade schwächer. Immerhin aber darf man auf der Zielgerade dreimal in eigener Halle antreten – das Zusammenspiel mit der Fangemeinde ist dort jederzeit gern gesehen und hat zuletzt ja ganz gut funktioniert …

SG Ratingen: Stenz, Gerard – Appenowitz (2), J. Ellrott (8), Friedsam (2), Grüll (1), Heidel (4), Herzberg (1), Hoffmann (2), Matthes (2), Poock (5).

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