Für gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln sind oft viele Zahnarztbesuche, jahrelange Pflege und aufwendige Zahnregulierungen nötig, die nicht selten ein kleines Vermögen kosten. Ein Unfall in der Freizeit oder beim Sport kann all das in kürzester Zeit ruinieren. Die gemeinsame Bewegung mit Körperkontakt unterstützt Unfälle, die im Spiel und Sport passieren. Dass es sich nicht nur um wenige Einzelfälle handelt, zeigt die Häufigkeit von Zahnunfällen.
Vor allem im Alter von 8-bis 12 ist der Zahnunfall vermutlich die häufigste Ursache für Zahnverlust und Dauerschäden an Zähnen. Zahlen belegen, dass es meist nicht Profisportler sind, die sich im Gesicht verletzen. Fast jeder fünfte Hobbysportler erleidet einen Unfall oder eine Zahnschädigung beim Sport und Spiel. Im Gegensatz zum Profi ist sich der Amateur jedoch seltener über die Gefahr bewusst. Die lebenslangen individuellen Kosten nach Zahnverlust in jungen Jahren liegen geschätzt etwa zwischen 10 000 und 20 000 Euro.
Dabei ließe sich in vielen Fällen ein solches Unglück mit einem zweckmäßigen Sportmundschutz vermeiden. Gerade Handball gehört zu den Spielsportarten mit hohem Verletzungsrisiko. Zu diesem Zweck hat sich die SG Ratingen weitere Partner gesucht, die besonders im Jugend- und Leistungsbereich die Möglichkeit offerieren, zumindest die kostbaren Zähne im Handballsport zu schützen. Der Ratinger Zahnarzt Dr. Helmut Kipp bietet in seiner Duisburger Praxis den Service, einen angepassten Zahnschutz anzufertigen. „Das Material ist leicht und angenehm zu tragen. Durch die individuelle Anfertigung ist es, im Gegensatz zum Mundschutz im Boxsport, dem Sportler so möglich, im Spiel verständlich zu sprechen“, erklärt Kipp. Auch Profis wie Torsten Jansen und Florian Kehrmann sind unlängst auf den Mundschutz gekommen.
Alle SG Mitglieder bekommen einen solchen Schutz bereits für 50 EUR. Normalerweise liegen die Kosten für einen im Labor angefertigten individuellen Mundschutz derzeit bei etwa 120 bis 200 Euro. Demgegenüber müssten extrem hohe Kosten bei Zahnverletzungen oder Zahnschäden bezahlt werden.
Aber auch für den Fall, dass einem Spieler doch mal ein Zahntrauma beim Training oder im Spiel widerfährt, hilft das eingeführte nachhaltige Zahnrettungskonzept, bei dem die Zahnrettungsboxen in den jeweiligen Hallen zum Einsatz kommen. Die Zahnbox ist ein Transportmedium für ausgeschlagene Zähne und Zahnbruchstücke. Sie enthält eine gebrauchsfertige Nährstofflösung, die ein Überleben der zahnspezifischen Zellen ermöglicht und die Chance auf eine erfolgreiche Replantation erhöht. Der ausgeschlagene Zahn oder das Zahnbruchstück kann darin bis zu 48 Stunden aufbewahrt werden. Die Zahnbox garantiert somit einen sicheren Transport zum Zahnarzt. Jugendwart der SG, André Gensty, hat sich dafür besonders stark gemacht und mit seinem Arbeitgeber diese Ausstattung ermöglicht.
Dass neben qualitativen Aspekten auch die ästhetischen eine Rolle spielen, dürfte vor allem Kindern und Jugendlichen wichtig sein. Auch in dieser Hinsicht hat Dr. Kipp sich den Wünschen angepasst. „Einen `Trend` zu erzeugen ist nicht leicht, aber wer dem Sportler zum Beispiel sein Produkt in Vereinsfarben präsentiert, stellt eine große Akzeptanz fest. Dabei entsteht ein ähnlich positiver Effekt, wie beim klassischen Sportartikelvertrieb. In diesem Fall kann der Sportler Verletzungen vermeiden und gleichzeitig wird der Teamgeist gefördert“, kommentiert Kipp.
Diese Form des Zahnschutzes und der Erstversorgung ist jedoch wenig bekannt. „Das Thema Zahnunfälle wird im Bewusstsein der Bevölkerung verdrängt und die Gefahr unterschätzt“, sagt Gensty. Dass auch bei den Krankenkassen dieses Thema bisher kaum angekommen ist, läge an fehlender Aufklärung und der Überzeugung, hier entscheidende Fortschritte und Kosteneinsparungen erreichen zu können.
Deswegen liegt die Verantwortung immer noch beim Sportler. Unter der Devise `Vorbeugen statt Zahlen` oder `SG mit Biss` versucht die Spielgemeinschaft ihr Möglichstes diese Prävention aktiv zu unterstützen und Zahnunfälle für alle Beteiligten möglichst sorglos zu gestalten.
Info
Dr. Helmut Kipp ist 53 Jahre alt und praktiziert seit 22 Jahren als Zahnarzt in Duisburg. In seiner Praxis betreut er fachmännisch 2200 Patienten. Dr. Kipp wohnt mit seiner Familie in Ratingen.