Am Mittwochabend traf die SG Gemeinde eine schockierende Nachricht. Sven Maletzki starb beim Testspiel der SG Ratingen 2 gegen den ETB Essen.
Laut seiner Mitspieler sackte er zusammen, war zunächst noch ansprechbar, bis er ohnmächtig wurde. Anschließend wurde er von der Rettungsassistenz eine Stunde reanimiert – ohne Erfolg. Der 46-Jährige feierte erst vor zwei Wochen seinen Geburtstag.
Das Handball-Urgestein blickt auf eine lange Handballkarriere in der Region zurück. Er spielte mit TuRu Düsseldorf sogar in der Bundesliga und kannte somit schon sehr früh die Spielstätte Gothaer Straße. Das Projekt TuS Vorwärts Hösel, damals initiiert von Hottie Bredemeier, begleitete er ebenfalls jahrelang und kannte sich mit der Grundidee aus, einen Club von den Wurzeln her aufzubauen. Das war der Grund, weswegen er damals direkt Feuer und Flamme von dem Projekt „SG Ratingen“ war und bereit war von Fortuna Düsseldorf nach Ratingen zu wechseln. Er und seine Familie identifizierten sich sofort mit dem Projekt und prägten die Entwicklung maßgeblich mit. „Die SG Ratingen wird nicht mehr der gleiche Club sein ohne Sven“, kommentiert Bastian Schlierkamp sichtlich betroffen.
Das Vorstandsmitglied war also seit der Geburtsstunde der SG Ratingen als treibende Kraft dabei und reißt ein großes Loch in die Clubgemeinde. Egal ob als Spieler, Trainer oder Mitgestalter. Sein Motto: Immer einmal mehr aufstehen, als man hinfällt – und das lebte er auch: privat sowie handballerisch.
Besonders die zweite Herrenmannschaft kann es nicht fassen. Letzte Saison übernahm Maletzki das Training und führte das Team ungeschlagen mit 44:0 Punkten zum Aufstieg. Mit hingebungsvoller Trainerarbeit, aber auch mit persönlichem Einsatz auf dem Feld konnte er das Team formen und noch mehr zu einer Einheit zusammenschweißen. Zum Saisonschluss feierten die Herren in Holland auf der gemeinsamen Mannschaftstour ihre grandiose Leistung. Das Team hatte bereits große Pläne. „Nur halb scherzhaft meinte Sven beim Beachhandballturnier, dass sie nach der kommenden Saison ein T-Shirt mit der Aufschrift 88:0 tragen wollen“, erinnert sich Pressesprecherin Michaela Schlierkamp. Der Aufstieg war also auch hier wieder Zielvorgabe. Wie die Herren diesen Verlust verkraften und wer nun die große Lücke als Cheftrainer bei den Herren 2 füllen wird, muss sich erst noch zeigen. „Sven war ein fröhlicher und geselliger Mensch, der Spaß am Leben hatte. Die SG und unser Team sind ohne Sven gar nicht vorstellbar,“ meint Armin Zielke, Vorstandsmitglied und Torwart der zweiten Herrenmannschaft.
Bereits 2012 sorgten sich die SG-Mitglieder um Maletzki, die ihn alle als emotionalen Menschen, der stets lachte, beschreiben. Er erlitt einen leichten Herzanfall, erholte sich jedoch in der Reha ausgezeichnet. Kurz darauf stand er wieder in der Halle und nahm seine Aufgaben ungebremst auf. „Ihn konnte nichts unterkriegen. Er sah immer nur nach vorne und war mit ganzem Herzen dabei“, beschreibt ihn Anthony Pistolesi. Zuletzt sah man ihn auf dem vereinseigenen Beachhandballturnier der SG Ratingen.
Sven Maletzki hinterlässt seine Frau Kersten und seine beiden Kinder Mike und Noreen. Die SG Ratingen wünscht ihnen von Herzen viel Kraft und bekundet mit der gesamten regionalen Handballwelt ihr größtes Mitgefühl.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 19. Juli 2013, um 12 Uhr auf dem Südfriedhof in Düsseldorf statt. Familie Maletzki wünscht sich anstelle von großzügigen Kränzen Spenden an das Herzklinikum. Die Kontodaten werden auf Nachfrage an presse@sgratingen.de bekannt gegeben.