Zum 53. Mal lud der Oberkasseler Club JahnWest zum Pfingstturnier auf die Kunstrasenanlage an der Lewitstraße ein. Erstmalig in der Vereinsgeschichte nahmen die Damen und eine Allstars-Herrenmannschaft der SG Ratingen an dem Event teil. Bereits um 9.20 Uhr spielten die Herren in einem Ratinger Derby gegen den TUS Lintorf während die Damen erst um 10.20 Uhr ihr erstes Vorrundenspiel bestritten. Die Sonne strahlte von der ersten Minute mit den Teilnehmern um die Wette und bereits am frühen Morgen wurde deutlich, dass dies ein rundum schöner und heißer Tag mit einigen handballerischen Leckerbissen zu werden schien.
Leider glichen sich die Damen spielerisch zwar ihrem Saisonergebnissen an und freuten sich lediglich über die Spielerfahrung, die sie in den meist knappen Spielen sammeln konnten, die Stimmung minderte dieser Zustand jedoch nie. Die Herren brauchten eine leichte Aufwärmphase. Verloren sie noch die ersten drei Spiele in der Vorrunde, konnten sie aber die letzten drei für sich entscheiden und kamen damit in die Hauptrunde. Dort erwarteten sie den ehemaligen Ligakonkurrenten Fortuna Düsseldorf. Es ging heiß her auf dem Platz und keiner schenkte sich auch nur einen Zentimeter Raum. Die SG Ratingen ging jedoch auch dort als Sieger vom Platz. Dies überraschte insofern, als dass die Mannschaft nur mit 6 Feldspielern und zwei Torhütern alle Spiele durchgespielt und sich mit Herren der zweiten und dritten Mannschaft eigentlich im Vorhinein nicht allzu viel Erfolg ausgerechnet hatte. Nun stand man aber im Finale. Während die Damen ihr Spiel gegen den TV Ratingen im Endspiel um den letzten Platz auch noch verloren und damit den Tag abschlossen, wartete man gespannt mit den Herren auf ihren letzten Auftritt, bei dem man – wie sollte es anders sein – wieder auf die Auslese des TUS Lintorf treffen sollte. Mit Mike Schneider und Philipp Hattig, die für die Hauptrunde ebenfalls auftauchten, stellten sie nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ den besseren Kader. Schlüsselposition bildete René „Hansi“ Osterwind, der bereits mit seinem neuen Team in grün auflief, aber nun nicht nur in der Vorrunde, sondern auch im Finale gegen sein altes Team spielen musste. Besonders traf die Ratinger, dass Max Seidel vor dem Finale den Ort des Geschehens verlassen musste und somit Torhüter Magnus Schumacher auf dem Feld am Kreis mitmischte, um überhaupt spielfähig zu sein.
Mit einiger Verspätung konnte das Spiel dann endlich los gehen und trotz der klaren statistischen Vorteile auf Lintorfer Seite schafften es die ausgelaugten Ratinger, sich so zu motivieren und zu mobilisieren, dass sie über 2×10 Minuten den Ausgleich halten konnten. Besonders Tim Eufe glänzte auf der Linksaußenposition, der Sven Voigtländer mehrfach überwand. Die Brisanz durch die Derbysituation und die anstehende gemeinsame Verbandsligasaison wurde durch unzählige, fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen unnötig aufgeheizt. Es hagelte besonders auf Ratinger Seite unzählige 2-Minuten-Strafen, die dennoch das Spielergebnis nicht gefährdeten. Der Ausschluss von Simon Krämer durch Rot (3x 2 Min.) bescherte den Ratingern dann in der Verlängerung die dauerhafte Unterzahl, in der sie Lintorf nicht mehr halten konnten. So verlor die SG Ratingen im Abendsonnenschein und wurde Vizemeister des Turniers. Vor und nach dem Spiel war das Ratinger-Lintorfer Feld dann wieder vereint und man feierte gemeinsam!