Trotz einer weiteren Niederlage und nunmehr 0:16 Punkten war die Stimmung auf der Rückfahrt aus der 550 km entfernten Fördehalle in Flensburg zurück ins heimische Ratingen nicht am Boden. Zwar standen am Ende bei der 26:35 (14:17) Niederlage neun Tore Differenz auf der Anzeigetafel, doch das deutliche Ergebnis spiegelt nur unzulänglich den Spielverlauf wieder.
„Selbstverständlich geht der Sieg von Flensburg über die gesamten 60 Minuten in Ordnung. Auch die Höhe zeigt insgesamt den Unterschied beider Teams, der ja auch in der Tabelle deutlich wird. Aber die Jungs haben sich hier teuer verkauft und die Gastgeber ab und an vor, vielleicht unerwartete, Probleme gestellt“, so Trainer Jens Engelen.
Die Reise für die Junglöwen begann bereits am Freitagmittag und endete im gut 30 Minuten vor Flensburg gelegenen Schleswig. Die gemeinsame Zeit in der Jugendherberge wurde am Freitagabend und am Samstagvormittag für ausgiebige Team-Sitzungen genutzt und sich dadurch intensiv mit dem bisherigen Saisonverlauf und den anstehenden Aufgaben auseinander gesetzt.
Trainer Jens Engelen: „Wie schon unter der Woche angefangen, haben wir uns an diesen Tagen weitere individuelle und gruppentaktische Aufgaben ausgesucht, die im Spiel gegen Flensburg umzusetzen waren. Vor allem daran sollte im Nachhinein der Wert dieser Partie bemessen werden, zunächst einmal unabhängig vom Ergebnis. Ziel war es, Flensburg so lange wie es nur geht zu ärgern.“ Dies gelang, denn die Junglöwen hatten gut zugehört und gingen von der ersten Minute an mit der richtigen Einstellung in die Partie. Aggressiv in der Deckung und ohne Angst im Angriff konnten die acht mitgereisten Fans nach zehn Minuten ein 5:2 aus Sicht der SG Ratingen bejubeln.
Auch der frühe Ausfall von Linkshänder Sebastian Merzenich, der durch einen Cut über dem Auge bereits nach zehn Minuten verletzt ausfiel, kompensierte das Team selbstständig. Über ein 8:8 (15. Min.) und 11:11 (20. Min.) blieben die Junglöwen auf Augenhöhe und ließen sich weiterhin nicht von dem hohen Tempo Flensburgs beeindrucken.
Zum Schluss der 1. Halbzeit kamen dann jedoch erste leichte Unkonzentriertheiten hinten und zu schnelle Abschlüsse vorne, die die Gastgeber innerhalb von wenigen Minuten umgehend bestraften. Mit 14:17 ging es schließlich nach den ersten 30. Minuten in die Pause.
In der 2. Halbzeit kam Flensburg besser aus der Kabine und baute zunächst die eigene Führung aus. 16:22 aus Sicht der SG Ratingen hieß es nach 35 Minuten. Erneut ließen die Junglöwen die Köpfe aber nicht hängen und kämpften um jeden Ball. Flensburg durfte es sich nicht leisten nachzulassen und musste seinerseits aufmerksam bleiben. Nach dem 20:24 (40. Min.) und 22:26 (45. Min.) profitierten die Gastgeber zum Schluss hin wiederum von Nachlässigkeiten in der Abwehr und nachlassenden Kräften im Angriff der Gäste. Flensburg konnte immer noch etwas nachsetzen und ließ durch mehrere Tempogegenstöße und einfache Tore das Ergebnis in die Höhe schnellen. Am Ende mussten sich die Junglöwen mit 26:35 geschlagen geben.
„Anhand der vor der Partie intern gesetzten Ziele, war dies von der Mannschaft insgesamt ein sehr starkes Spiel, wo vieles umgesetzt wurde. Bloß nicht konstant genug und da hat uns Flensburg deutlich gezeigt, was den Unterschied ausmacht und wie man kontinuierlich über 60 Minuten Druck erzeugen kann. Wenn wir nachgelassen haben, wurde dies konsequent bestraft. Dennoch hat sich im Gegensatz zu Hamburg diese Reise in den Norden gelohnt, da die Mannschaft hier mit Sicherheit für kommende Aufgaben etwas mitgenommen hat“, so Jens Engelen.