Das Löwenrudel verliert am Samstagabend sein Heimspiel gegen abgeklärte Remscheider. Wie in der letzten Woche schafften es die Schützlinge von Richard Ratka nicht, ihr Potential abzurufen und stehen erneut mit leeren Händen da. Und es kommt noch dicker für die Dumeklemmer: Alexander Schult verletzt sich kurz vor Schluß schwer am Fuß, eine befürchtete Knieverletzung hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Trotzdem ist für ihn die Saison gelaufen.
Die SG Ratingen steht auch im zweiten Spiel des neuen Jahres ohne Punktgewinn da. Gegen die HG Remscheid musste sie sich, wie bereits im Hinspiel, knapp geschlagen geben. Einer schwachen ersten Halbzeit folgte zwar eine Steigerung im zweiten Durchgang, reichen sollte es aber nicht. Während die HG zur Spitzengruppe der Oberliga aufschließt und Langenfeld sowie Gladbach ihre Spiele siegreich gestalten konnten ist das Meisterschaftsrennen so offen wie noch nie in dieser Saison.
Am frühen Samstagabend verschlief die SG wie schon in Solingen den Start der Begegnung völlig. Ehe man sich versah lief man gegen solide auftretende Remscheider einem 0:3-Rückstand hinterher, der sich im Laufe der Zeit sogar ausbaute und beim 9:15 sechs Treffer betrug. Völlig zurecht, denn Abwehr und Torhüter fanden nicht zueinander, im Angriff schlichen sich leichte Fehler ein und Gästetorwart Mundhenk hielt die Bälle, die er halten musste. Eine Auszeit Ratkas ordnete dann ein wenig das Spiel seiner Mannschaft, die bis zum Pausenpfiff auf 15:19 verkürzen konnte. Wiederum seinen Anteil an der verbesserten Mannschaftsleistung hatte A-Jugendtorwart Sebastian Büttner, der in der 21. Spielminute für den glücklosen Magnus Schumacher kam und seine Sache bis zum Spielende gut machte.
Doch auch nach der Halbzeitansprache fehlte der SG zunächst der richtige Zugang zum Spiel. Remscheid beantwortete jedes Rudel-Tor mit einem Gegentreffer und bis zum 23:27 (47.) hielten sie die SG auf Abstand. Die Schlußphase hatte es dann aber in sich. In dieser Phase schafften es die Gastgeber endlich ein wenig Fahrt aufzunehmen und die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen. Vier Treffer in Folge bedeuteten den ersten Gleichstand nach dem 0:0, Mannschaft und Zuschauer witterten die Chance das Spiel zu drehen.
Doch zu einer SG-Führung kam es nicht. Im Gegenteil. „Nach dem 27:27 verfallen wir wieder genau in die Schwäche der ersten Halbzeit und machen unsere Aufholjagd quasi selbst wieder zunichte.“, beschreibt Arthur Giela den Knackpunkt der Partie, in dem Remscheid seinerseits einen 4:0-Lauf zur erneuten 27:31-Führung nutzte. Das Rudel gab sich trotz der Vorentschiedung nicht auf und versuchte noch einmal alles. Doppelte Manndeckung, hohes Risiko nach vorne. Reichen sollte es aber nicht mehr. Das 32:33 zehn Sekunden vor Schluß durch Damian Janus hatte nur noch statistischen Wert.
Auch deshalb, weil die SG in den Schlußminuten einen herben Rückschlag hinnehmen musste. Alexander Schult landete nach einer normalen Angriffsaktion derart unglücklich, dass sich sowohl Knie als auch Knöchel in keiner natürlichen Position mehr befanden. Schult schrie sofort laut auf, allen Anwesenden in der Gothaer Straße war klar, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Die Diagnose wurde noch am Abend gestellt und ließ zumindest für das Knie gute Nachrichten übrig. Der Knöchel aber ist gebrochen und macht eine für heute anstehende Operation unumgänglich. Die Saison ist für den Linkshänder und Leistungsträger der Löwen somit gelaufen.
Bereits am Mittwoch (20 Uhr) steht die nächste Partie an, wenn der MTV Rheinwacht Dinslaken nach Ratingen kommt.
Aufstellung SG: Schumacher (1.-20.), Büttner (21.-60.) – Pistolesi (1), Mensger, Müller (3), B. Schlierkamp (1), Giela (5), Schütte (11/6), F. Schlierkamp (1), Schult (2), Bartmann (2), Kasal (2), Helfrich, Janus (4)