Das Löwenrudel behauptet weiterhin sein Revier. Im Spitzenspiel der Oberliga behält die SG gegen den TV Aldekerk die Oberhand und geht nach sechzig spannenden Minuten als der verdiente Sieger vom Platz. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, am Ende machen eine stabilere Deckung und die größere Abgeklärtheit den Unterschied. Die Löwen behaupten mit dem Heimsieg die Tabellenführung, der TV findet sich vorerst auf dem 4. Platz wieder.
Das war ein ganz wichtiger Sieg für das Löwenrudel. Gegen den direkten Konkurrenten um den Platz an der Sonne bestimmte das Team von Richard Ratka vor allem in den ersten dreißig Minuten die Partie. Knapp 400 Zuschauer und ein hohes sportliches Niveau gaben dem Duell den würdigen Rahmen, welches Abschluß und Highlight zugleich eines langen Handballtages war.
Angeführt von einem in Anfangsphase überragenden Marcel Müller fand die SG besser in die Partie als der Gast aus Aldekerk. Mit vier Toren in den ersten vier Angriffen verschaffte der wurfstarke Ratinger Mittelmann seinem Team einen Einstand nach Maß. Und das gab all seinen Mitspielern spürbar Sicherheit, von der sie über die gesamte Spieldauer zehren sollten. Der TV war von dem furiosen Start nicht unbeeindruckt, kämpfte sich aber in die Begegnung und zeigte, dass an diesem Abend wohl ein wenig mehr als „nur“ zwei Punkte auf dem Spiel standen. Das Rudel marschierte trotzdem weiter, stellte zur Freude seines Trainers eine stabile Deckung und schloß vorne konsequent und geduldig ab. „Die Abwehrleistung in den ersten zwanzig Minuten war schon recht ordentlich. Dann haben wir aber für meinen Geschmack ein paar Prozent nachgelassen, vielleicht waren die Jungs zu früh zu zufrieden.“, findet Ratka einen Kritikpunkt in Durchgang eins.
Eine Vorentschiedung war somit also nicht gefallen, beim Stande von 19:14 wurden die Seiten gewechselt. „Die Führung zur Halbzeit war zwar schön, aber hier liegt auch immer die Gefahr alles Kommende nicht mehr mit der selben Einstellung wie zuvor anzugehen. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und auch wenn wir in der zweiten Hälfte spielerisch nicht mehr die Leistung bringen konnten, so haben wir uns dennoch nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.“, gibt Sebastian Bartmann einen Einblick ins Innere des Löwenrudels.
Und tatsächlich sollte es noch einmal eng werden. TV-Coach Schürmann stellte seine Abwehr um, ließ die Halben Müller und Giela eng decken. Dies zeigte Wirkung, die SG-Angriffe wurden fahriger, kaum noch konnten einfache Tore erzielt werden. Tor um Tor kämpfte sich der Gast heran und das Spiel drohte zu kippen. Doch die Dumeklemmer zeigten an diesem Abend, dass sie aus dem Unentschieden in Vorst gelernt hatten. Einstellung und Aggressivität stimmten und auch wenn vorne nicht mehr viel lief, so war wohl die Abwehr der Schlüssel zum Erfolg. „In den letzten Spielminuten haben wir gekämpft wie die Löwen. Das hat uns ausgezeichnet und damit haben wir uns selbst mit diesem wichtigen Sieg belohnt.“, so Magnus Schumacher, der sich mit zwei gehaltenen Siebenmetern in die gute Mannschaftsleistung einreihte.
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt nicht, bereits am Dienstag (19.30 Uhr) geht es für die Löwen weiter. Dann kommen die Bergischen Panther in die Gothaer Straße. Auch hier ist ein heißer Tanz zu erwarten, die Mannschaft von Spielertrainer Ceven Klatt ist durchwachsen in die Saison gestartet und will sich mit einem Sieg in Ratingen nicht vorzeitig aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden müssen.
Aufstellung SG: Bothe, Schumacher – Graefe, Mensger, Müller (7), B. Schlierkamp, Giela (2), Schütte (9/7), F. Schlierkamp (2), Schult (3), Bartmann (1), Kasal (4), Janus (4)