Das Löwenrudel hält sich nach schwachem Start in Essen unbeschadet und gewinnt letztendlich verdient mit 21:29. Nach einer Viertelstunde sah es nicht gerade gut aus für das Löwenrudel. Zu harmlos waren bis hierhin die Angriffsbemühungen und zu passiv das Abwehrverhalten. In der Folge steigerte sich beides und zur Halbzeit war das Spiel gedreht. Die Entscheidung fiel gegen abbauende Gastgeber aber erst in den Spielminuten 40.-52., als sich die Dumeklemmer mit einem 1:7-Lauf auf 18:25 absetzen konnten.
Zu beschaulicher Uhrzeit am späten Sonntagnachmittag trat das Löwenrudel bei der Zweitvertretung des TuSEM Essen an. Das dritte Pflichtspiel in acht Tagen hatte im Vorfeld für ein wenig Unbehagen bei SG-Coach Ratka gesorgt: „Wir wissen nicht genau, auf welches Personal wir uns einstellen müssen. Weder bei uns, noch beim Gegner.“ Gemeint hatte er damit einerseits die vielen junges Spieler beim TuSEM, die in mehreren Mannschaften eingesetzt werden. Andererseits spielte er damit auf die immer häufiger auftretenden Blessuren seiner Spielern an. Jens Bothe (Leiste) konnte gar nicht auflaufen, Marcel Müller schleppt sich seit Wochen mit einer Ellenbogenverletzung durch die Spiele.
Und so kam es, dass ausgerechnet der A-Jugendliche Sebastian Büttner, der vor der Saison aus der Essener Talentschiede nach Ratingen gewechselt war, zu seinem ersten Einsatz im Seniorenbereich kommen konnte. Die Befürchtungen des Trainers sollten sich zudem in der Anfangsviertelstunde bewahrheiten. Im Angriff verzettelte sich seine Mannschaft in Einzelaktionen, in der Defensive bekam man zudem die Aktivposten Tovornik und Schlüter nicht in den Griff. Die logische Konsequenz war ein deutlicher 7:3-Rückstand. Doch die SG behielt die Ruhe, steigerte hinten die Aggressivität und vorne die Qualität der Abschlussvorbereitung. Aus genanntem Rückstand wandelten die Löwen eine 8:10-Führung, zur Halbzeit stand es nach ausgeglichenem Ende 11:13. Zu allem Überfluss kassierte Alex Schult einen deftigen Pferdekuss und wurde fortan nicht mehr eingesetzt.
Nach der Pause blieb die Begegnung weiter offen. Bis zum 17:18 waren die Schützlinge von Herbert Stauber im Spiel, doch es deutete sich an, dass die Kräfte seiner Jungs nachließen. Wiederum ein 1:7-Lauf zum 18:25 bedeutete in der 52. Spielminute die Vorentscheidung. Die Löwen spielten ihre Routine aus und holten sich aufgrund der Leistungssteigerung nach dem Anfangsviertel verdientermaßen die Punkte ab. Außerdem kam es dann auch tatsächlich zum Seniorendebut von Sebastian Büttner, er wurde für einen Siebenmeter eingewechselt. Leider war ihm ein Erfolgserlebnis vergönnt, mit einem seiner dreizehn Treffer verwandelte Tovornik sicher.
„Das war heute eine ordentliche Mannschaftsleistung. Wir haben die Verantwortung auf viele Schultern verteilen können. Das war unser größter Vorteil gegenüber der jungen Essener Truppe.“, benennt Arthur Giela den Hauptgrund für den Auswärtserfolg. Achtzehn Essener Tore verteilten sich auf drei (!) Spieler, drei weitere erzielten einen Treffer. Bei der SG trugen sich hingegen zehn Akteure in die Schützenliste ein.
Am kommenden Wochenende haben die Löwen spielfrei und können die Pause nutzen, sich auf das absolute Spitzenspiel der Oberliga Niederrhein vorzubereiten. Am 15.12. (11 Uhr, Jahnhalle Mönchengladbach) gastiert die SG beim aktuellen Tabellenzweiten. Die nach Miesen punktgleiche Borussia hat zwei Spiele weniger absolviert und möchte in dieser Saison unbedingt die Chance auf den Aufstieg nutzen. Da sollte ein Heimsieg her, doch da haben Ratka und Co. sicherlich etwas entgegenzusetzen.
Aufstellung SG: Schumacher, Büttner – Graefe (1), Mensger (1), Müller, B. Schlierkamp (5), Giela (2), Schütte (6/3), F. Schlierkamp (1), Schult (1/1), Bartmann (4), Kasal (5), Helfrich, Janus (3)