Die SG entscheidet auch das zweite Ratinger Derby ungefährdet für sich. Wehrmutstropfen auf den sportlichen Erfolg war allerdings die Verletzung von Florian Schlierkamp, der sich Mitte der ersten Halbzeit einen komplizierten Bruch des Zeigefingers zuzog und am kommenden Dienstag operiert wird.
Die SG Ratingen ist weiterhin auf Aufstiegskurs. Auch ohne Pistolesi, Pflugfelder und dem früh verletzten Florian Schlierkamp konnte im zweiten Ratinger Stadtderby der TV in eigener Halle mit 28:33 geschlagen und der Abstand zu Verfolger Aufderhöhe bei vier Punkten gehalten werden. Für den Gastgeber bleibt die Situation prekär, vier Spieltage vor Saisonende trägt man noch immer die rote Laterne in der Verbandsliga.
Auf dem Papier waren die Rollen in dieser Partie klar verteilt. Letzter gegen Ersten, die schlechteste Abwehr gegen den besten Angriff. Aber ganz so einfach war es dann eben doch nicht. Der TV kämpft ums sportliche Überleben und in Verbindung mit den Unwägbarkeiten eines Derbys war man sich auf Seiten der SG durchaus bewusst, dass man in der Halle am Europaring eine gefährliche Aufgabe zu meistern hat. Heimtrainer Zander ließ seine Mannschaft mit einer offensiven 5:1-Abwehrfomation beginnen, mit der die SG sich zu Beginn schwer tat. Und auch im Angriff trat man besonders in Person von Andreas Reimers engagiert auf, folgerichtig die frühe 4:2-Führung für den TV.
Die SG behielt die Nerven, konnte umgehend ausgleichen und ließ sich auch nicht durch die Verletzung von Florian Schlierkamp (Fingerbruch) aus der Ruhe bringen. So blieb die fair geführte Partie bis zum Stande von 11:11 lange offen, die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte entpuppten sich dann aber als eine kleine Vorentscheidung. Neun SG-Treffern standen lediglich vier des TV gegenüber und so hieß es 15:20 zum Pausentee.
Der Vorsprung sorgte für Sicherheit beim Gast und gleichzeitig hielt die Schwächephase des TV an, so dass beim 19:28 (43.) ein beruhigender Vorsprung auf der Anzeigetafel zu verzeichnen war. Doch der Tabellenletzte steckte nicht auf und zeigte vor nicht ganz ausverkaufter Halle, dass er den Abstiegskampf annimmt. Die letzten drei Treffer der Partie gingen auf das Konto der Heimmannschaft und so trennten sich die beiden Ratinger Handballvereine mit einem gerechten 28:33.
„Die entscheidende Phase waren die zehn Spielminuten vor und die zehn Minuten nach der Halbzeit. Das war auch deswegen wichtig, weil so keine hitzige Atmosphäre entstanden ist, in der eine Heimmannschaft über sich hinauswachsen kann.“, analysierte SG-Coach Mahé. In die selbe Kerbe schlug TV-Trainer Zander, der von einer „zweiten Halbzeit mit Freundschaftsspielcharakter“ sprach.
Für beide Mannschaften änderte sich im Hinblick auf die weiteren Spiele indes wenig. Der TV steckt immer noch im tiefsten Abstiegssumpf und die SG hat es selbst in der Hand, den bisher beschrittenen Weg fortzuführen. Gelegenheit dazu hat sie bereits am kommenden Samstag (18 Uhr), wenn in der Gothaer Straße der TB Wülfrath zu Gast ist.
Aufstellung SG: Schumacher (1.-60.), Bothe – F. Schlierkamp (2), Sommer (4), Schütte (11), B. Schlierkamp (10/4), Müller (1), Graefe (1), Bauer, Seidel, Dickel (4), Mensger, Wingert, Mahé