Es hat erneut nicht sollen sein. Auch im Auswärtsspiel beim TV Aldekerk kommen die Löwen nicht über ein Unentschieden hinaus und bleiben somit im dritten Spiel in Folge ohne Sieg. Durch den Punktgewinn/-verlust bleiben die Dumeklemmer in der Tabelle Drittplatzierter. Am 19. Spieltag der Regionalliga Nordrhein mussten die Ratinger verletzungsbedingt auf Ole Völker (Knie), Jan Kerssenfischer (Sprunggelenk), Marcel Müller (Kreuzband) und Kapitän Kai Funke (Nasenbein) verzichten.
Nach dem anfänglichen 1:1 fanden die Hausherren den besseren Start in die Partie und konnten sich schnell auf 5:2 absetzen. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bekamen die Dumeklemmer insbesondere defensiv keinen Zugriff aufs Spiel, sodass sich die Aldekerker nach einer Viertelstunde weiter, auf nun 11:5, absetzen konnten. Erst Mitte der ersten Halbzeit fanden die Löwen ihren Weg in den Abend und konnten aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Die zweite Hälfte des ersten Durchgangs verlief dementsprechend ausgeglichener, sodass die Ratinger den Lauf des TVA stoppen und ganz langsam Boden gut machen konnten. Ali Oelze brachte die Dumeklemmer nach gut 26 Minuten mit seinem Tor zum 14:11 wieder auf drei Tore heran, bis zum Pausenstand von 17:14 änderte sich an dieser Differenz dann aber nichts mehr.
Im zweiten Durchgang hatten die Löwen weiterhin Luft nach oben und einen drei-Punkte-Rückstand vor der Brust, den es gut zu machen galt. So richtig wollte das aber nicht gelingen, Christopher Teybl erhöhte die TVA-Führung nach etwa 34 Minuten auf 20:16. Die Dumeklemmer bekamen nicht genügend Kontrolle über das Spiel um den Rückstand sukzessive aufarbeiten zu können, sodass die Aldekerker bis Mitte der zweiten Halbzeit permanent +- vier Toren in Front lagen. Erst in der Schlussviertelstunde lief für die Gäste aus Ratingen mehr zusammen, sodass man langsam aber sicher aufschließen konnte. Nach 52 Minuten gelang beim 27:26 der Anschlusstreffer, nach 53 Minuten (27:27) dann der Ausgleich und wiederum eine Minute später sogar der 27:28 Führungstreffer, sodass die dramatische Schlussphase mit nur noch sechs Minuten zu spielen angerichtet war.
Abgesehen vom 0:1 war diese Löwenführung die Erste ihrer Art in der Partie, sodass die Dumeklemmer gerade noch rechtzeitig in der Schlussphase das Heft des Handelns in der Hand hatten. Der Führungstreffer von Etienne Mensger wurde allerdings postwendend vom Aldekerker Christopher Teybl zum Ausgleich gekontert, Benedikt Liedtke legte das 29:28 nach und Can Greven schließlich sogar das 30:28, sodass der Vorteil knappe drei Minuten vor dem Ende klar bei den Hausherren lag. Nachdem Marco Bauer und Benedikt Liedtke für ihre Farben je ein Mal zum 31:29 trafen und die Partie so in die Schlussminute schickten, erzielte Filip Lazarov gut 35 Sekunden vor Schluss den 31:30 Anschluss. Der Ballbesitz wanderte vor Ablauf der Zeit auch noch ein weiteres Mal zu den Löwen, was Yannik Nitzschmann ausnutzen konnte, um mit der Schlusssirene zum 31:31 Ausgleich einzunetzen.
Trotz des eigentlichen „Unentschiedens“ gibt es meistens aber doch Gewinner und Verlierer. Auf welcher Hälfte man die Dumeklemmer nach der gezeigten Leistung einordnen kann, fällt auch dem außer Gefecht gesetzten Kapitän Kai Funke schwer einzuschätzen. „Aufgrund des Spielverlaufes und des Last-Minute-, oder eher Last-Second-Ausgleiches, muss man eigentlich von einem Punktgewinn sprechen“, erzählt der Kreisläufer“, für mich ist es aber trotzdem ein verlorener Punkt. Wir haben trotz keiner guten Leistung in der Schlussphase die Chance gehabt, das Spiel zu gewinnen und waren in der Crunchtime einfach nicht da, den Schuh müssen wir uns anziehen“. Trotz ähnlicher Ergebnisse sieht Funke aber einen Unterschied zu den letzten beiden Partien: „Anders als in den letzten Spielen waren wir in Aldekerk nicht die bessere Mannschaft, das müssen wir so anerkennen. Wir haben handballerisch keine gute Leistung gezeigt“. Positiv bleibt für den Kapitän aber, dass seine Mannschaft „kämpferisch eine einwandfreie Leistung“ gezeigt hat. „Wir lagen früh schon mit fünf, sechs Toren zurück und haben nie den Kopf hängen lassen und uns zurück gekämpft“, konstatiert der 28-Jährige, „diese Einstellung müssen wir mitnehmen. Wir haben jetzt noch sieben Spiele und werden weiter arbeiten“.
Auch Coach Marcel Müller sah eine alles andere als optimale Leistung seines Teams. „Wir sind in Aldekerk deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben“, berichtet der 38-Jährige, „die erste Halbzeit haben wir verschlafen, haben uns dann aber gut ran gekämpft und nicht aufgegeben“. Ein „Lichtblick“, wie Müller erzählt, war Rückraumspieler Marco Bauer. „Auch wenn Marco nur ein Tor gemacht hat war er gerade in der Schlussphase sehr wichtig für uns und hat viele Entscheidungen getroffen und Verantwortung übernommen, das brauchen wir in solchen Spielen“.
Die nächste Chance, die derzeitige Negativserie zu beenden, erhalten die Löwen am kommenden Samstag in Köln. Dann ist man erneut auswärts gefordert und zu Gast beim TV „Jahn“ Wahn.
Spielfilm: 0:0, 2:1, 5:3, 9:5, 11:7, 14:9, 17:14, PAUSE, 20:17, 23:18, 25:21, 27:25, 27:28, 31:31, ENDE.
Strafminuten: TVA 8 / SG 8
Aufstellung: Angelov, Schmidt – Lazarov 11/7, Nitzschmann 6, Mergner 3, Plaumann 3, Oelze 2, Mensger 2, Bahn 2, Bauer 1, Eugler 1, Reed, Claussen, Jonovski.